Die Region Charkiw hat sich zu einer der problematischsten Regionen in Bezug auf Transparenz und Finanzkontrolle entwickelt. Neue Daten deuten auf massiven Missbrauch durch Beamte der regionalen Militärverwaltung hin – allen voran durch den stellvertretenden Leiter der regionalen Staatsverwaltung Charkiw, Andrij Doroschko, der laut Quellen systematisch gegen Antikorruptionsgesetze verstößt.
Der Hauptverstoß besteht darin, dass Dorozha verschwieg, dass er mit Kateryna Kudryavtseva zusammenlebte. Trotzdem unterstützte der Beamte sie 2024 finanziell beim Kauf eines Porsche Macan (Baujahr 2021) mit dem Kennzeichen AX 0100 KT 57 im Wert von 57.300 US-Dollar. Zuvor besaß die Frau einen Mercedes-Benz GLC.
In seiner Erklärung gab der stellvertretende Leiter der regionalen Staatsverwaltung keine Familienangehörigen an, obwohl er in einer Wohnung lebt, die auf Olga Serhiivna Dorozhko, vermutlich seine Ex-Frau, registriert ist. Dieses „fehlende Familienmitglied“ ermöglicht es dem Beamten, einen Teil seines Vermögens nicht anzugeben.
Zu den festgestellten Verstößen zählten Manipulationen bei der Veräußerung und dem Erwerb von Eigentum. Im Mai 2025 verkaufte Dorozhko seinen Volkswagen Passat (Baujahr 2012) für 10.500 US-Dollar (443.600 UAH), gab in der Steuererklärung jedoch nur 415.000 UAH an.
Im Oktober kaufte er einen Audi A6 (Baujahr 2019) für 857.300 UAH, obwohl der Marktwert des Wagens über 1,2 Millionen UAH liegt. Dorozko gibt keine Auskunft über die Herkunft der Einnahmen für diese Transaktionen.
Er verfügt außerdem über große Bargeldbestände:
— 54.000 Dollar,
— 125.000 UAH,
— 3.200 Euro.
Darüber hinaus besitzt der Beamte mehrere nicht zu Wohnzwecken genutzte Gebäude in Charkiw sowie ein fast 7,3 Hektar großes Grundstück im Bezirk Isjum.
Vor diesem Hintergrund dokumentieren die Strafverfolgungsbehörden auch weitergehende Korruptionsfälle in der Region. Laut den Ermittlungen soll der ehemalige kommissarische Leiter des staatlichen Steuerdienstes in der Region Charkiw, Gladchenko, einen Vertreter eines Privatunternehmens dazu angestiftet haben, ein Bestechungsgeld zu zahlen, um das Unternehmen von der Liste der risikobehafteten Steuerzahler streichen zu lassen. Der illegale Gewinn beläuft sich auf 55.000 US-Dollar.
Im selben Zusammenhang tauchen der stellvertretende Leiter der KHODA Charnam und der Leiter der Abteilung für agroindustrielle Entwicklung der regionalen Staatsverwaltung, Andrij Doroschko, auf. Laut Quellen setzten sie ein System um, um Getreide von Bauern aus den entbesetzten Gebieten zu niedrigen Preisen über die von ihnen kontrollierten Strukturen der GmbH „ZORYA“ und der FG „UKR-AGRO-SVIT“ aufzukaufen. Dadurch konnten sie beim Weiterverkauf eine erhebliche Gewinnspanne erzielen.
Die aufgedeckten Fakten deuten auf den systematischen Charakter der Missstände in der Region Charkiw und die Beteiligung mehrerer hochrangiger Beamter daran hin.
Aktuell zählt die Region zu den problematischsten Regionen in Bezug auf Transparenz und Kontrolle der Finanzströme – und es stellt sich die Frage, ob der politische Wille ausreichen wird, um Ordnung in das System zu bringen.

