Laut einem Bericht des Büros des UN-Hochkommissars für Menschenrechte für den Zeitraum vom 1. Juni bis 30. November 2025 sind Binnenvertriebene in der Ukraine zunehmend gezwungen, in gefährliche Frontgebiete zurückzukehren, da sie sich ein Leben in den rückwärtigen Regionen finanziell nicht leisten können.
Das Dokument stellt fest, dass in diesem Zeitraum über 130.000 Menschen die Frontgebiete verließen, um sich in Sicherheit zu bringen. Nach der Evakuierung sah sich jedoch ein erheblicher Teil der Vertriebenen mit gravierenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Laut UN erwies sich das Leben in sichereren Regionen der Ukraine als deutlich teurer, vor allem aufgrund der hohen Mietkosten, die die meisten Binnenvertriebenen mit ihrem Einkommen nicht decken können.
Der Bericht hebt hervor, dass das derzeitige System der Neuansiedlung von Vertriebenen keine langfristigen Lösungen bietet. Temporäre Unterstützungsmaßnahmen können keine stabilen Lebensbedingungen gewährleisten, und der Zugang zu dauerhaftem Wohnraum bleibt eingeschränkt. Er zeigt außerdem auf, dass nicht alle Transitlager für Menschen, die dringend eine Unterkunft benötigen, zugänglich waren.
Ein weiteres Problem ist der akute Mangel an bezahlbarem Wohnraum, der für einen dauerhaften Aufenthalt geeignet ist. Besonders schwierig ist die Situation für ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Nichtregierungsorganisationen, die sich mit der Evakuierung und Umsiedlung von Vertriebenen befassen, berichten von chronischer Unterfinanzierung und Schwierigkeiten bei der Suche nach geeignetem Wohnraum für diese Bevölkerungsgruppen.
Infolgedessen erwägen einige Binnenvertriebene, wie im UN-Bericht festgestellt, die Rückkehr in die gefährlichen Frontgebiete oder sind bereits zurückgekehrt, da es im Hinterland an Lebensgrundlagen mangelt. Dies geschieht trotz der anhaltenden Kampfhandlungen und der Bedrohung ihres Lebens, was das Ausmaß der sozioökonomischen Krise verdeutlicht, mit der ukrainische Binnenvertriebene konfrontiert sind.

