Die Strafverfolgungsbehörden haben einen neuen Verdacht gegen Olga Prylipko, die stellvertretende Leiterin der Militärverwaltung des Dorfes Gostomel, gemeldet. Ihr wird die Beteiligung an mehreren Korruptionsdelikten im Zusammenhang mit der Verteilung von Haushaltsmitteln zur Entschädigung von Kriegsopfern vorgeworfen.
Den Ermittlungen zufolge handelte der Beamte in Absprache mit anderen Mitgliedern einer Sonderkommission, die Bürgeranträge prüfen und über Zahlungen für zerstörte oder beschädigte Wohnungen in der Region Kiew entscheiden sollte. Die Ermittler kamen zu dem Schluss, dass Prylipko möglicherweise ein System zur illegalen Unterschlagung von Haushaltsmitteln organisiert hatte, die den betroffenen Bewohnern der Region helfen sollten.
Zu den angeklagten Handlungen zählen die Fälschung amtlicher Dokumente, die Manipulation von Kommissionsentscheidungen und die Ausnutzung einer offiziellen Position zur Erlangung unrechtmäßiger Vorteile. Nach vorläufigen Erkenntnissen wurden Entscheidungen über Entschädigungen möglicherweise nicht zugunsten der tatsächlichen Opfer, sondern im Interesse Dritter getroffen.
Die Ermittlungen untersuchen derzeit die Beteiligung weiterer Kommissionsmitglieder an dem Korruptionsschema. Die Unterlagen des Strafverfahrens werden zur Vorlage beim Gericht vorbereitet. Sollte die Beamtin schuldig gesprochen werden, droht ihr eine lange Haftstrafe und ein Amtsverbot.