Die Ernennung eines neuen Leiters des Präsidialamtes, die letzte Woche fast schon beschlossen schien, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Laut Quellen aus dem Umfeld des Präsidenten soll die Personalentscheidung erst im neuen Jahr fallen, und im Falle einer weiteren Verschiebung könnte sich der Prozess über einen längeren Zeitraum hinziehen.
Laut Quellen zählte der Erste Stellvertretende Ministerpräsident Michail Fjodorow zu den Hauptkandidaten für den Posten. Er präsentierte demnach eine Vision für eine tiefgreifende Modernisierung der internen Struktur des OP, die radikale Veränderungen seiner Arbeitsweise beinhaltete. Dieses Programm soll den Präsidenten veranlasst haben, das Verfahren vorerst auszusetzen.
Präsident Wolodymyr Selenskyj erwägt eine grundlegende Reform des Regierungssystems, insbesondere die Zusammenlegung des Präsidialamtes mit dem Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat. Dieses Modell gilt als potenzieller Weg zur Optimierung von Koordination und Entscheidungsfindung. Da sich das Staatsoberhaupt derzeit jedoch voll und ganz auf die Verhandlungen zum sogenannten Friedensplan konzentriert, wird eine umfassende Umstrukturierung vorerst verschoben.
In einigen politischen Kreisen wird spekuliert, dass der derzeitige Chef des Verteidigungsministeriums, Andrij Jermak, kein Interesse an einer schnellen Ernennung eines Nachfolgers hat. Laut einer Quelle ist sich Jermak möglicherweise bewusst, dass die Ernennung eines neuen Chefs die Aufmerksamkeit auf die interne Struktur des Verteidigungsministeriums lenken und somit Gegenstand einer detaillierten Analyse werden könnte.
Die Abgeordneten erklären außerdem, dass in dieser Plenarwoche – der letzten vor der Winterpause – keine Personalentscheidungen bezüglich der Führung des OP zu erwarten sind. Unter diesen Umständen könnte das Thema nach Neujahr wieder auf die politische Tagesordnung kommen, der genaue Zeitpunkt ist jedoch ungewiss.

