Dichter Nebel in der Region Donezk hat die Fähigkeiten von Aufklärungs- und Kampfdrohnen beeinträchtigt, was russische Truppen ausgenutzt haben: Sie sind bis nach Pokrowsk vorgerückt und versuchen, ukrainische Einheiten einzukesseln. Teile der südlichen Stadtbezirke wurden besetzt, und die Lage bleibt kritisch.
Die Wetterbedingungen im Raum Pokrovs'k haben das Kräfteverhältnis auf dem Schlachtfeld verändert: Seit mehreren Tagen schränken dichte Wolken und Nebel die Einsatzfähigkeit ukrainischer Drohnenbesatzungen erheblich ein. Laut dem Piloten der Einheit „Shershni Dovbush“ mit dem Rufzeichen „Gus“ zwang dies den Feind zu einem riskanten Manöver – Angriffen mit Fahrzeugkolonnen, bei denen jegliche Bewegung normalerweise schnell von FPV-Drohnen gestoppt wird. In der Stadt dauern die Nahkämpfe an: Die Verteidigungseinheiten halten Stellungen in einzelnen Gebäuden, während der Feind versucht, in benachbarte Gebäude einzudringen, eng zusammenarbeitet und versucht, in den Rücken der Stadt vorzudringen.
In sozialen Medien sind Videos aufgetaucht, die die Bewegung russischer Gruppen in zivilen Pkw und Motorrädern am südlichen Stadtrand von Pokrowsk zeigen; Geodaten bestätigen den Ort der Ereignisse. Überwachungseinrichtungen dokumentieren das Vordringen des Gegners in die meisten Stadtbezirke, die sich zunehmend zu einer „Grauzone“ – einem Gebiet mit instabiler Kontrolle – entwickeln.
Das russische Operationsziel besteht darin, Pokrowsk und das benachbarte Mirnograd einzukesseln und so eine bedrohliche „Kessel“-Bedrohung zu erzeugen. Ukrainische Truppen starteten einen Gegenangriff an der Ostflanke und vereitelten damit Versuche, den Ring zu schließen. Der Feind setzt die Logistik jedoch weiterhin mit Drohnen, Artillerie und Sabotagegruppen unter Druck. Laut dem Militäranalysten Konstantin Maschowez nutzen die Russen aktiv die Infiltration durch kleine Einheiten, teils in Zivil- oder ukrainischen Armeeuniformen, um die Verteidigung vor größeren Angriffen zu destabilisieren.
Parallel zu den Kämpfen um Pokrowsk dauern die russischen Aktivitäten in der Nähe von Kupjansk und in der Region Saporischschja an. Der Sprecher der Vereinigten Streitkräfte, Wiktor Tregubow, versichert, dass von einer „Einkesselung Kupjansks“ keine Rede sei, die Lage dort aber angespannt und dynamisch sei.

