Im Jahr 2025 sank die Nachfrage nach Wohnraum in der Ukraine im Vergleich zum Vorjahr um 14–20 %. Dieser Trend ist in den meisten Regionen des Landes zu beobachten, wie die Website finance.ua berichtet. Die Ukrainer sind bei der Auswahl von Immobilien vorsichtiger geworden und bevorzugen kompaktere und praktischere Wohnungen.
Zu den unbeliebtesten Optionen zählten Wohnungen in Plattenbauten aus den 1960er- bis 1980er-Jahren. In Kiew, Lwiw und Charkiw sank die Nachfrage nach ihnen um 15–20 Prozent. Trotz ihrer geringeren Kosten haben solche Wohnungen erhebliche Nachteile: schlechte Energieeffizienz, fehlende moderne Isolierung, veraltete Kommunikationsmittel sowie fehlende Parkplätze, Unterstände und Schalldämmung.
Auch das Interesse an geräumigen Wohnungen und Häusern nimmt ab. Wohnungen mit einer Fläche von mehr als 100 m² (bzw. 300 m² bei Privathäusern) sind aufgrund der hohen Instandhaltungskosten weniger attraktiv. Die Menschen entscheiden sich zunehmend für bescheidene, aber funktionale Ein- und Zweizimmerwohnungen in Häusern der Komfortklasse.
Der Krieg beeinflusst auch die Wohnungswahl erheblich. Weniger Menschen kaufen Wohnungen in den obersten Stockwerken – insbesondere in Frontstädten wie Charkiw, Kiew und Saporischschja. Die Nachfrage nach solchen Objekten ist um 25 Prozent gesunken. Auch Wohnungen ohne autonome Heizung, Generatoren oder Gasherde sind kaum nachgefragt.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Vertrauen in den Bauträger. Wohnungen in Neubauten ohne Dokumente oder von Unternehmen mit zweifelhaftem Ruf sind für Käufer wenig interessant.
Der moderne Eigenheimkäufer legt Wert auf Sicherheit, Komfort und Erschwinglichkeit, selbst in den als relativ sicher geltenden westlichen Regionen. Die Menschen meiden Neubaugebiete in Vororten ohne ausreichende Verkehrsanbindung, selbst wenn die Preise dort niedriger sind.