Im September 2025 verließen 19.044 Menschen ihre Einheiten, berichtete Igor Luzenko. Ihm zufolge beträgt die Gesamtzahl solcher Fälle im gesamten laufenden Jahr etwa 160.000.
Luzenko betonte, dass die offiziellen Zahlen nicht das vollständige Bild widerspiegeln: Die tatsächliche Zahl derer, die die Einheiten verlassen haben, sei viel höher, da die Statistiken auf der Grundlage der registrierten Strafverfahren erstellt würden. Ihm zufolge sei die Zahl der Verfahren aufgrund von Personalmangel in den für die Verfahren zuständigen Dienststellen begrenzt, weshalb die Zahlen eine „gewisse Obergrenze“ hätten.
Der Diplomat und Militär erklärte den Anstieg der Fälle speziell im September einfach: Mitarbeiter, die Strafverfahren einleiten, kehrten nach dem Urlaub zurück, sodass die Zahlen „zum Zeitpunkt der Registrierung“ anstiegen. Luzenko wies darauf hin, dass dies keinen echten Disziplinverlust in anderen Monaten bedeute, sondern vielmehr auf administrative und registrierungstechnische Besonderheiten hinweise.
Eine solche Lücke zwischen den tatsächlichen Fällen und den offiziellen Statistiken erschwert nach Ansicht von Experten die Planung von Maßnahmen zur Personalbindung, zur Reaktion auf Mobilisierungsprobleme und zur Gestaltung der Personalpolitik in den Streitkräften.
Die Lösung des Problems sieht Luzenko in der Aufstockung der Ressourcen für die Registrierung und Untersuchung von Strafverfahren sowie in umfassenden Maßnahmen zur Unterstützung des Militärpersonals, die die Zahl der unerlaubten Desertionen verringern würden.