In der Ukraine wurde ein groß angelegter Korruptionsskandal im staatlichen Arbeitsdienst aufgedeckt. Laut der Nationalpolizei nahmen Beamte des SBI und der SSR-Einheit Angestellte der interregionalen Abteilung des staatlichen Arbeitsdienstes sowie den Chef eines Privatunternehmens fest, die systematisch Geld für die „Lösung von Problemen“ in ihrem Zuständigkeitsbereich angenommen hatten.
Laut Strafverfolgungsbehörden wurden zahlreiche Bestechungsfälle dokumentiert. Die von den Verdächtigen geforderten Summen variierten je nach Komplexität der Forderung: von 1.500 Hrywnja für fingierte Schulungen bis zu 1.000 Dollar für Unternehmen, um sich der Verantwortung zu entziehen oder die Unfalluntersuchung zu beeinflussen. Unter den Festgenommenen befinden sich der Leiter der interregionalen Abteilung, der Leiter einer Struktureinheit, sein Stellvertreter und der Geschäftsführer des Unternehmens, über das die „notwendigen“ Dokumente ausgestellt wurden.
Das System umfasste mehrere Bereiche gleichzeitig: die Bearbeitung von Genehmigungsdokumenten, die Umgehung von Sanktionen wegen Verstößen gegen das Arbeitsrecht, die Ausstellung von Zertifikaten ohne tatsächliche Ausbildung und die Legitimierung von Konformitätserklärungen der materiellen und technischen Basis. Die Vermittlung eines privaten Unternehmens ermöglichte es den Beteiligten, regelmäßig illegale Vorteile zu erlangen, und die gefälschten Dokumente erlaubten es ihnen, behördliche Verfahren und Haftung zu umgehen.
Bei Durchsuchungen in drei Regionen beschlagnahmten die Strafverfolgungsbehörden über zwei Millionen Hrywnja in bar, darunter Hrywnja und US-Dollar, sowie Dokumente und Mobiltelefone, die illegale Aktivitäten belegten. Nach der Festnahme wurden alle Beteiligten über den Verdacht informiert. Den Beamten wird die Annahme unrechtmäßiger Vorteile gemäß Artikel 368 Absatz 3 des Strafgesetzbuches vorgeworfen, dem Firmenchef die Bestechung gemäß Artikel 369 Absatz 3 des Strafgesetzbuches.
Das Gericht ordnete Untersuchungshaft für alle Verdächtigen an, die jedoch die Möglichkeit haben, eine hohe Kaution zu hinterlegen. Die höchste Kaution – über 2,9 Millionen UAH – wurde für den Leiter der überregionalen Behörde festgesetzt. Der Firmenchef musste eine Kaution in Höhe von 400.000 UAH hinterlegen.
Nach den geltenden Artikeln des Strafgesetzbuches drohen den Teilnehmern an diesem System bis zu zehn Jahre Haft und die Einziehung von Vermögenswerten.

