In den ersten zehn Monaten des Jahres 2025 verzeichnete die Nationale Polizei über 103.000 Anzeigen und Meldungen wegen häuslicher Gewalt. Dies gab die stellvertretende Innenministerin Kateryna Pawlitschenko laut dem Fernsehsender Kanal 24 bekannt. Besonders alarmierend: 3.700 Anzeigen kamen von Minderjährigen.
Welche Formen von Gewalt werden am häufigsten registriert?
Die Mehrzahl der Beschwerden betraf psychische Gewalt – 76,4 %.
Weitere 21,1 % waren Fälle von körperlicher Gewalt und 2,5 % Fälle von wirtschaftlicher Gewalt.
Trotz dieser offiziellen Statistiken ist das tatsächliche Ausmaß des Problems weitaus größer. Manche Opfer wenden sich nicht an die Polizei – aus Angst, psychischer Abhängigkeit oder weil sie fälschlicherweise annehmen, Opfer häuslicher Gewalt geworden zu sein.
Polizeiliche Reaktion
Während dieses Zeitraums erließen die Strafverfolgungsbehörden über 63.000 dringende einstweilige Verfügungen, die den Täter verpflichten, den Wohnsitz des Opfers unverzüglich zu verlassen.
Derzeit sind über 77.000 Personen bei der Polizei als Täter häuslicher Gewalt registriert.
Für eine schnelle Reaktion verfügt die Ukraine über:
• 64 Sektoren zur Bekämpfung häuslicher Gewalt
• 69 mobile Einsatzteams – sie reagieren auf Anrufe und leisten Opfern in Krisensituationen Hilfe.
„Häusliche Gewalt ist keine Familienangelegenheit.“
Kateryna Pavlichenko betont, dass die Überwindung häuslicher Gewalt eine gemeinsame Verantwortung des Staates, der Gemeinschaft und jedes Einzelnen ist.
Ihre Worte gewinnen besonders in einer Situation an Bedeutung, in der die Zahl der Beschwerden immer weiter steigt:
„Häusliche Gewalt ist keine Familienangelegenheit. Sie ist eine Angelegenheit des Staates, der Gemeinschaft und jedes Einzelnen von uns.“

