Staatsanwaltschaft wirft Kiewer Beamten Zerstörung der Grünen Zone vor

In Kiew werden hochrangige Beamte des kommunalen Sektors wegen grober Verstöße gegen Umweltgesetze vor Gericht gestellt. Die Bezirksstaatsanwaltschaft Solomjanski hat Anklage gegen den Leiter der Stadtverwaltung von Kyivavtodor und den ehemaligen Leiter des Stadtkomitees für Stadtentwicklung des Bezirks Solomjanski erhoben, deren Handlungen zur Verschmutzung der Grünzone – des Balka-Pronja-Parks – geführt haben.

Es handelt sich um ein Grundstück in der Nähe der Kadetskyi Gay Straße, das laut detailliertem Bebauungsplan zum Park gehört. Anstatt das Naturschutzgebiet zu erhalten, nutzten die städtischen Behörden es als illegale Mülldeponie, insbesondere indem sie dort Bauschutt, Straßenbaumaterial, Betonblöcke und anderen Müll ablagerten.

Experten der staatlichen Umweltinspektion stellten fest, dass es zu Umweltverschmutzung und Vermüllung mit umweltgefährdenden Stoffen kam. Daraufhin erhob die Staatsanwaltschaft nicht nur Anklage wegen Amtsvernachlässigung, sondern reichte auch eine Klage ein, in der sie von den Beamten Schadensersatz für die Schäden forderte, die der natürlichen Umwelt und der Bevölkerung Kiews entstanden sind.

Das Berufungsgericht des nördlichen Bezirks hat die erstinstanzliche Entscheidung bereits bestätigt und die Gesellschaft für wirtschaftliche Entwicklung des Bezirks Solomjanski zur Schließung der nicht genehmigten Deponie und zur Beseitigung von Verstößen gegen Umweltvorschriften verpflichtet. Die strafrechtliche Verantwortlichkeit wegen Amtsvernachlässigung könnte jedoch die nächste Instanz im Verfahren sein.

Der Skandal um „Balka Pronya“ deckte ein systemisches Problem auf: die Straflosigkeit kommunaler Unternehmen, die die Grünflächen der Hauptstadt als Mülldeponien nutzen. Trotz des offiziellen Status des Parks – statt eines Erholungsgebiets – beobachten die Anwohner der Gegend seit Jahren die Ansammlung von Müll. Nun besteht die Staatsanwaltschaft darauf, dass die Verantwortlichen für die Schäden nicht nur mit der Wiederherstellung des Geländes, sondern auch mit einer finanziellen Entschädigung reagieren müssen.

Dieser Fall könnte einen Präzedenzfall für weitere Umweltverstöße in der Hauptstadt schaffen, wo Erholungsgebiete von denjenigen, die sie eigentlich schützen sollten, in technische Müllhalden verwandelt werden.

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