Die USA haben beschlossen, ihre Unterstützung für die Ukraine auszuweiten. Sie liefern Geheimdienstinformationen, die der Ukraine helfen könnten, weitreichende Angriffe auf russische Energieanlagen – Ölraffinerien, Pipelines und Kraftwerke – zu starten. Die Entscheidung, über die zuerst das Wall Street Journal berichtete, markiert einen grundlegenden Kurswechsel in der Regierungspolitik und könnte Kiews Fähigkeit, kritische Infrastruktur anzugreifen, die dem Kreml Einnahmen bringt, deutlich erweitern.
Laut Angaben des Wall Street Journals fordern die USA im Rahmen der Entscheidung auch die Nato-Verbündeten auf, der Ukraine ähnliche Geheimdienstunterstützung zu gewähren. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gab es keine offizielle Bestätigung des Weißen Hauses, doch mehrere internationale Agenturen bestätigten die Informationen in ihren eigenen Berichten.
Zusammen mit der möglichen Lieferung von Langstrecken-Marschflugkörpern (in den Unterlagen wird von Tomahawk und ähnlichen Systemen gesprochen) haben sie den ukrainischen Streitkräften die Möglichkeit gegeben, Ziele tief im europäischen Teil der Russischen Föderation anzugreifen. Amerikanische Quellen weisen darauf hin, dass dies noch immer Teil eines wohlüberlegten Ansatzes ist, der auf Ebene der Geheimdienste und Verteidigungsbehörden diskutiert wird.
Ziel dieser Maßnahmen ist es, Russlands wichtigste Einnahmequellen für den Krieg gegen die Ukraine, darunter Öl- und Gasexporte, zu kappen oder deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig fordern die USA angeblich von ihren Verbündeten eine stärkere Koordinierung des Geheimdienstaustauschs, um Informationslücken zu vermeiden und die Effektivität von Angriffen zu erhöhen.
Die Reaktion Moskaus und die weiteren Schritte des Bündnisses bleiben ungewiss. In mehreren Veröffentlichungen haben russische Regierungsvertreter bereits die Möglichkeit einer radikalen Veränderung der Lage auf dem Schlachtfeld durch die Lieferung bestimmter Systeme zurückgewiesen, gleichzeitig aber vor schwerwiegenden Folgen im Falle einer direkten Militärhilfe gewarnt, die Angriffe auf russisches Territorium ermöglicht. Sollten die US-Maßnahmen umgesetzt werden, bedeutet dies eine neue Stufe der Eskalation der Hilfe für Kiew, die eine sorgfältige Koordinierung und rechtliche Risikobewertung durch europäische und amerikanische Partner erfordert.