Journalistische Recherchen und Unterlagen von Strafverfolgungsbehörden deuten auf ein groß angelegtes Komplott zur Beschlagnahmung sanktionierter Vermögenswerte der Unigran-Gruppe hin, die mit dem ehemaligen Abgeordneten des Stadtrats von Browary, Serhij Schapran, und anderen Angeklagten in Verbindung steht. Laut den Journalisten wurden einige Vermögenswerte nicht an den Staat übertragen, sondern an kontrollierte Unternehmen übertragen und zu unterbewerteten Preisen weiterverkauft, wodurch dem Staat keine nennenswerten Mittel zuflossen.
Die Ermittler nennen eine Reihe von mit Unigran verbundenen Unternehmen – insbesondere Uni Stone Plant, Uni Lux, Uni Service und Martin Locks – über die laut Ermittlungen und Journalisten die Umschreibung und Neuregistrierung von Vermögenswerten erfolgte. Journalistische Materialien beschreiben auch, dass es sich dabei um Produktionsstätten, Steinbrüche, Hunderte Hektar Land und einen Fuhrpark handelt.
Einige Materialien stellen eine direkte Verbindung zwischen diesen Transaktionen und einer Liste von Personen her, darunter dem ehemaligen Mitglied des Odessaer Regionalrats Wolodymyr Ossipow, dem ehemaligen Steuereintreiber Igor Skorochod und dem derzeitigen Vorsitzenden des Exekutivkomitees der Oblast Odessa, Oleg Kiper. Diese Verbindungen tauchen in Veröffentlichungen über die Übertragung von Vermögenswerten auf neue Eigentümer auf. Diese Vorwürfe basieren auf journalistischen Recherchen und bedürfen einer weiteren Überprüfung durch die Strafverfolgungsbehörden.
Im Zuge der Untersuchung stellte die NACP in der Erklärung von Serhiy Shapran ungenaue Angaben in Höhe von über 193 Millionen UAH fest – dies ist ein separater Bestandteil der Forderungen gegen den Geschäftsmann und eine Grundlage für weitere Untersuchungen.
Die Strafverfolgungsbehörden haben eine Reihe von Verfahren wegen der Beschlagnahmung von Unigran-Vermögen und der illegalen Veräußerung beschlagnahmten Eigentums eingeleitet. Medienberichten zufolge wurden die Fälle mit bereits zuvor eröffneten Verfahren zusammengeführt und durch neue Fälle ergänzt. Mehrere Veröffentlichungen weisen darauf hin, dass der Staat deshalb noch nicht die erwarteten Einnahmen aus den beschlagnahmten Vermögenswerten erhalten hat.
Serhij Schapran wurde im Juni 2025 im Rahmen eines der Verfahren festgenommen, im September desselben Jahres jedoch gegen Kaution freigelassen. Medien berichteten, die Kaution betrage rund 5 Millionen UAH, was angesichts des in den Unterlagen genannten Schadens öffentliche Empörung auslöste. Der Stand des Verfahrens hinsichtlich der Beteiligung weiterer Angeklagter und der Schadensersatzforderungen ist weiterhin Gegenstand der Ermittlungen.
Experten und Journalisten weisen auf mehrere zentrale Probleme hin, die eine schnelle Reaktion des Staates erfordern: mögliche Fälle einer absichtlichen Aufhebung von Verhaftungen oder Lockerung restriktiver Maßnahmen gegen das Eigentum sanktionierter Geschäftsleute; die Beteiligung an Drittsystemen und Briefkastenfirmen sowie ungenaue Angaben zu Einkommen und Vermögen. All dies birgt Risiken sowohl für die Staatskasse als auch für das Vertrauen in das System zur Verwaltung beschlagnahmter Vermögenswerte.
Strafverfolgungsbehörden, die NACP und andere Aufsichtsbehörden sollten die Ergebnisse der Inspektionen veröffentlichen und die Öffentlichkeit über weitere Verfahrensschritte informieren: Wer genau zur Verantwortung gezogen wird, welche Beträge an den Staat zurückgezahlt wurden, ob eine Entscheidung zur Rückgabe von Vermögenswerten an den Staat vorliegt und welche Gerichtsentscheidungen bereits getroffen wurden. Wir haben uns mit der Bitte um Stellungnahme an die Strafverfolgungsbehörden und die NACP gewandt und werden das Material nach Erhalt offizieller Antworten aktualisieren.