Die Ukraine stärkt erneut ihre Position im Krieg gegen Russland und Experten zufolge wird ihr Sieg immer wahrscheinlicher. In einem Artikel für The Telegraph äußerte der ehemalige Militärattaché Norwegens in der Ukraine, Hans Petter Midttun, seine Überzeugung, dass sich die Situation an der Front zugunsten Kiews verändert und dass es den ukrainischen Streitkräften gelingen kann, den russischen Aggressoren entgegenzutreten.
Ein besonders wichtiger Faktor, der laut Midttun den Verlauf des Krieges verändern kann, ist die ukrainische Offensive in der russischen Region Kursk. Diese Operation, die Anfang August begann, hat bereits zur Befreiung von mehr als 1.000 km² Territorium geführt, und das ist erst der Anfang. Die Schaffung eines Militärkommandos unter der Führung von Generalmajor Eduard Moskalyov ist ein klares Signal dafür, dass die ukrainische Armee ihre Erfolge in der Region festigen und weiterhin Druck auf die russischen Streitkräfte ausüben will.
Einer der Hauptvorteile der Ukraine, betont Midttun, sei ihre Fähigkeit, die Produktion der Verteidigungsindustrie mit Unterstützung westlicher Partner zu steigern. Gleichzeitig hat Russland bereits seinen Produktionshöhepunkt erreicht und steht vor gravierenden Problemen, insbesondere einem Mangel an Arbeitskräften, der auf 4,8 Millionen Menschen geschätzt wird. Die verzweifelte Situation zwingt Moskau dazu, Jugendliche, ältere Menschen und sogar Gefangene in den Krieg einzubeziehen.
Darüber hinaus haben die Sanktionen des Westens die Fähigkeiten Russlands bei der Produktion und Entwicklung von High-Tech-Waffen erheblich eingeschränkt. Dies bedeutet, dass die Russische Föderation ihre Bestände an alter Ausrüstung allmählich erschöpft und ihre Fähigkeit, ihr militärisches Potenzial aufrechtzuerhalten, abnimmt.
Midttun betont, dass die Ukraine aktiv technologische Innovationen einsetzt, um der zahlenmäßigen Überlegenheit Russlands entgegenzuwirken. Dank westlicher Unterstützung gelingt es Kiew allmählich, Moskau für sich zu gewinnen, auch wenn dieser Prozess Zeit braucht. Die Munitionsproduktion in der Ukraine, den Vereinigten Staaten und Europa nimmt zu, und die Beschränkungen für den Einsatz westlicher Waffen werden schrittweise aufgehoben, sodass ukrainische Streitkräfte tief in Russland vordringen können.
Die Kriegskosten für Russland werden immer unerträglicher. Nach Angaben vom 16. August 2024 belaufen sich die Gesamtverluste der russischen Truppen in der Ukraine auf etwa 596.950 Menschen. Insbesondere bei kleinen territorialen Vorstößen in der Ostukraine erlitten die Russen enorme Verluste, was nur die hohen Kosten unterstreicht, die Russland bei seinem aggressiven Feldzug trägt