Laut journalistischen Recherchen besitzt oder kontrolliert der stellvertretende Leiter der staatlichen Umweltinspektion des Prydniprovsky-Bezirks, Dmytro Schybko, über sein engstes Umfeld Vermögenswerte, deren Höhe sich nur schwer mit seinem offiziellen Einkommen im öffentlichen Dienst in Einklang bringen lässt. Dies geht aus einem Artikel von OBOZ.UA hervor, der sich auf Daten aus öffentlichen Registern und Unterlagen von Strafverfolgungsbehörden stützt.
Laut offiziellen Angaben verdient der Beamte vor Steuern weniger als 43.000 Hrywnja im Monat. Journalisten zufolge lebt Shibko jedoch in der exklusiven Wohnanlage „River Club“ am Stadtrand, wo die monatliche Miete sein angegebenes Einkommen um ein Vielfaches übersteigt. Das Haus gehört, wie bereits erwähnt, der Kiewerin Julia Milowanowa.
Besondere Aufmerksamkeit gilt Vladislav Bordun, den die Medien als angeblichen persönlichen Fahrer und Leibwächter des Beamten bezeichnen. Offiziell ist Bordun Eigentümer mehrerer Firmen und zweier Wohnungen mit einer Gesamtfläche von über 140 Quadratmetern sowie eines Parkplatzes im Wohnkomplex Panorama in Dnipro, einer der teuersten Wohnanlagen der Stadt. Der Wert dieser Immobilie beläuft sich auf etwa 250.000 US-Dollar. Gleichzeitig geben Nutzer bei der Telefonnummernidentifizierung an, er sei „Shybkas Fahrer“ oder „der Fahrer des Chefs“.
Laut den von Journalisten ausgewerteten Akten des Strafverfahrens Nr. 757/55802/25-k soll Bordun im Zuge der verdeckten Ermittlungen Bekannten mitgeteilt haben, dass die Luxuswohnungen im Wohnkomplex Panorama tatsächlich auf seinen Namen und im Auftrag von Dmytro Shybok registriert seien. Diese Umstände werden derzeit von den Ermittlern geprüft.
Die Vermögenswerte sind auch auf die Namen von Verwandten des Beamten eingetragen. So wurde beispielsweise im Jahr 2022, als sie 22 Jahre alt war, eine Vierzimmerwohnung mit einer Fläche von über 246 Quadratmetern im Zentrum von Kiew in der Bohdana-Chmelnyzkyj-Straße per Schenkungsvertrag für Schybokas Tochter Maria registriert. Der Wert einer solchen Wohnung liegt derzeit bei etwa 600.000 US-Dollar. Eine Wohnung in der Boychuk-Straße in der Hauptstadt ist auf den Namen seines Sohnes Roman, eines Anwalts, eingetragen, ebenso wie ein BMW 750Li, der 2016 für rund 100.000 US-Dollar erworben wurde. Laut dem Staatlichen Ermittlungsbüro war der tatsächliche Nutzer des Wagens der Beamte selbst.
Ein weiterer Fall betrifft einen Verkehrsunfall im März 2025. Laut Polizeibericht verlor Dmytro Shybko, der einen Mercedes-Benz GLC 200 seiner Freundin, der Kosmetikerin Marina Lazareva aus Dnipro, fuhr, die Kontrolle über das Fahrzeug und kam von der Fahrbahn ab. Dem Bericht zufolge roch der Fahrer nach Alkohol und verweigerte einen Atemalkoholtest. Um den entstandenen Schaden zu begleichen, kaufte der Beamte Lazareva einen neuen Mercedes-Benz im Wert von über 4,5 Millionen Hrywnja mit zusätzlichen Optionen im Wert von weiteren 74.000 Hrywnja – insgesamt über 110.000 US-Dollar.
Journalisten lenken zudem die Aufmerksamkeit auf das Vermögen des 85-jährigen Schwiegervaters des Beamten. Er und sein verbundenes Unternehmen, Serpen-9 LLC, haben Gewerbeimmobilien im Wert von mehreren zehn Millionen Hrywnja registriert, darunter Räumlichkeiten mit einer Fläche von über 330 Quadratmetern und ein Gebäude mit einer Fläche von fast tausend Quadratmetern.
Erschwerend kommt hinzu, dass die staatliche Umweltinspektion über weitreichende Befugnisse verfügt, Unternehmen bei Verstößen gegen Umweltgesetze mit Millionenstrafen zu belegen. Laut Strafverfolgungsbehörden könnte in der Inspektion ein System aktiv gewesen sein, bei dem Beamte Inspektionen durchführten und Unternehmen vor die Wahl stellten, entweder Verträge mit verbundenen Unternehmen abzuschließen oder hohe Geldstrafen zu zahlen. Bei einer Durchsuchung wurden Bargeld im Wert von über einer Million Dollar im Besitz eines Mitarbeiters der staatlichen Umweltinspektion Prydniprovska gefunden.
Dmytro Shybko selbst ist bereits in den Strafregistern aufgetaucht: 2019 wurde er wegen des Verdachts der Bestechungsannahme festgenommen, das Verfahren wurde jedoch eingestellt, und er arbeitete weiterhin im System.
Derzeit werden alle oben genannten Fakten Gegenstand journalistischer Recherchen und der Ermittlungsakten im Vorverfahren sein. Die endgültige rechtliche Beurteilung des Handelns des Beamten und seines Umfelds obliegt dem Gericht.

