Energieminister Herman Galuschtschenko verbrachte laut dem Abgeordneten Jaroslaw Schelesnjak die Nacht vor der Durchsuchung durch den Nationalen Antikorruptionsfonds (NABU) auf dem beschlagnahmten Anwesen des ehemaligen Innenministers Witali Sachartschenko. Das Haus steht unter der Verwaltung der ARMA und seine Nutzung ist offiziell untersagt.
Dies erklärte der Volksabgeordnete Jaroslaw Schelesnjak unter Berufung auf Informationen aus seinen eigenen Quellen.
Laut dem Abgeordneten verließ Galushchenko im Oktober überstürzt sein Haus in Zarskoje Selo, kehrte aber unmittelbar vor der Durchsuchung dorthin zurück und verbrachte die Nacht dort. Dieses Haus war eine der Adressen, die die NABU-Ermittler aufsuchten.
Dies ist Eigentum des ehemaligen Innenministers aus der Janukowitsch-Ära, Vitaliy Sachartschenko. Er befindet sich seit 2021 in Haft und untersteht der Verwaltung der Nationalen Agentur für Ermittlung und Vermögensverwaltung (ARMA). Die Nutzung dieses Eigentums ist verboten, und jeglicher Zugriff darauf darf ausschließlich unter Aufsicht von Strafverfolgungsbeamten erfolgen.
Laut Zheleznyaks Quellen befanden sich die Schlüssel zum Haus bei den Sicherheitskräften, und der Haftbefehl wurde damals vom Staatlichen Ermittlungsbüro ausgestellt.
Der erste ARMA-Wettbewerb zur Übertragung der Verwaltung des Anwesens fand erst im September/Oktober 2025 statt, es fanden sich jedoch keine Bewerber. Formal sollte das Objekt unbewohnt bleiben.
Wie Energieminister Herman Galuschtschenko und sein Stellvertreter Jaroslaw Hrynchuk in das Haus unter Arrest gerieten, ist derzeit unklar. Mehrere mögliche Versionen werden in Betracht gezogen: Zugang über Strafverfolgungsbehörden, Missbrauch des Amtsstatus oder Einmischung aus dem sogenannten „Backoffice“.
Zheleznyak fügt hinzu, dass diese Geschichte einen weiteren Kontext hat: Laut einer Reihe journalistischer Recherchen standen die Aktivitäten von ARMA lange Zeit unter dem Einfluss des Geschäftsmanns und Medienmanagers Timur Mindich, einem der Miteigentümer von „Kvartal 95“ und einer Figur in hochkarätigen Korruptionsvideos.
Bislang liegen keine offiziellen Stellungnahmen des Energieministers, seines Stellvertreters, der ARMA oder der Strafverfolgungsbehörden vor.

