Der belarussische Geschäftsmann Artur Granz steht im Fokus der Ermittlungen wegen milliardenschwerer Schmuggel- und Glücksspielbetrügereien.

In der Ukraine wurde ein großangelegtes kriminelles Netzwerk aufgedeckt, dessen Aktivitäten mit dem belarussischen Staatsbürger Artur Granz in Verbindung stehen. Granz ist Mitinhaber einer Duty-Free-Shop-Kette und fungiert als inoffizieller Betreiber der Glücksspielmarke Vbet. Laut Quellen umfasst das Netzwerk den Schmuggel verbrauchsteuerpflichtiger Waren, Steuerhinterziehung und Geldwäsche über kontrollierte Unternehmen und Online-Casinos.

Ein Schlüsselelement des Betrugs ist die Nutzung einer als Duty-Free-Geschäft getarnten Struktur. Die mit Granets verbundenen Unternehmen „DUTY FREE TRADING“ (Steuernummer 14285992) und „BF AND GH TRAVEL RETAIL LTD“ (Steuernummer 36953886) verkaufen angeblich verbrauchsteuerpflichtige Waren an Passagiere an Flughäfen. Tatsächlich werden die Produkte laut Ermittlungen an illegale Verkaufsstellen in der Ukraine exportiert und in EU-Länder geschmuggelt. Die Zahlungen erfolgen in bar, wodurch sich künstlich Steuergutschriften bilden und an andere Unternehmen weiterverkaufen lassen, um die Steuerlast zu reduzieren.

Eine gesonderte Rolle in dem Betrugssystem spielt der Glücksspielbereich der Marke Vbet, der in der Ukraine über die LLC „VBET Ukraine“ (EDRPOU 43904440) operiert. Laut Quellen wurde das operative Management des Netzwerks von Managern des Unternehmens durchgeführt, die Verbindungen zu Granets unterhielten. Darunter befinden sich der ehemalige Direktor Giorgi Gigishvili und der aktuelle Direktor Alexander Blokhin. Die Ermittlungen deuten auf systematische Manipulationen der Online-Casino-Software hin, die es ermöglichten, Auszahlungen zu niedrig und Verluste der Nutzer zu hoch anzugeben. Dadurch wichen die tatsächlichen Gewinne erheblich von den offiziell gemeldeten ab.

Ein weiterer in den Unterlagen beschriebener Mechanismus ist die falsche Kodierung. Im Rahmen dieses Systems wurden Glücksspieltransaktionen, die dem Code 7995 der internationalen Klassifikation entsprechen, in den Code für Computerspiele (7994) oder in reguläre Überweisungen umgewandelt. Dadurch konnten die Steuerlast minimiert und erhebliche Geldbeträge legalisiert werden, insbesondere solche, die in die Russische Föderation und die besetzten Gebiete transferiert werden konnten.

Das mit Artur Granz in Verbindung stehende System erstreckt sich über mehrere Sektoren gleichzeitig – vom Duty-Free-Handel bis zum Online-Glücksspiel – und hat den Beteiligten laut Quellen Milliardengewinne eingebracht. Steuer- und Strafverfolgungsbehörden gehören zu den Institutionen, die diese Angaben überprüfen. Bislang liegen keine offiziellen Stellungnahmen der Unternehmen oder von Granz vor.

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