Gerichtsfälle und Expertenberichte deuten auf ein transnationales System fiktiver Exporte aus der Ukraine hin

Gerichtsakten und Steuerprüfungen zufolge läuft seit Jahren über mehrere ukrainische Unternehmen im Agrarsektor ein transnationales System zur Abschöpfung von Geldern ins Ausland. Ermittlungsunterlagen zufolge umfasste es Scheinexporte, Nicht-Rohstoffgeschäfte und die illegale Bildung von Steuergutschriften. Im Fokus stehen ukrainische Unternehmen aus dem Agrarmarkt sowie ausländische Gegenparteien aus der Schweiz, Malaysia und der Türkei, die in den Klagen und Gutachten als mögliche „Schirme“ für Transaktionen ohne Rohstoffbestätigung fungieren.

Den in Gerichtsverfahren angeführten Beispielen zufolge haben einige ukrainische Lieferanten Klagen gegen ausländische Vertragspartner wegen Nichterfüllung vertraglicher Verpflichtungen eingereicht – es handelt sich um Forderungen in Höhe von Hunderttausenden und Millionen Dollar, was den Dokumenten zufolge auf das Ausbleiben tatsächlicher Lieferungen im Rahmen eines Teils der Verträge hindeuten könnte. Die Unterlagen enthalten auch Hinweise auf Bartransaktionen ohne tatsächliche Produktlieferung und die Bildung von Steuergutschriften ohne Belegrechnungen.

Laut offiziellen Schlussfolgerungen und Expertenmeinungen sollen einige Unternehmen große Barkäufe getätigt haben, ohne die Waren tatsächlich zu transferieren, andere hatten Steuergutschriften überhöht oder galten als Risikozahler. Die in den Unterlagen zitierten Schlussfolgerungen des Staatsdienstes und des Amtes für Wirtschaftssicherheit erwähnen zudem eine Reduzierung der Steuerschulden durch Scheintransaktionen um Hunderte Millionen Griwna. Die Gesamtsumme der Deviseneinnahmen, die den Dokumenten zufolge nicht ordnungsgemäß gemeldet wurden, wird in einigen Fällen auf Hunderte Millionen Griwna geschätzt.

Die Rechtsprechung von 2023–2024 und Beschwerden von Lieferanten an ausländische Unternehmen verzeichnen eine Reihe von Ansprüchen wegen Nichterfüllung von Verträgen in Höhe von mehreren hunderttausend Dollar bis hin zu Millionen, was nach Ansicht der Anspruchsparteien das Ausmaß der Probleme in den Ketten der Außenwirtschaftsgeschäfte widerspiegelt. In vielen Fällen leisteten Importkontrahenten, wie aus den Dokumenten hervorgeht, keine Zahlungen oder entzogen sich Rückerstattungen, und die Waren wurden tatsächlich nicht geliefert.

Vertreter der beteiligten Unternehmen haben das Recht auf offizielle Stellungnahmen und Einwände – in vielen Fällen sind Prüfungen und Gerichtsverfahren noch im Gange, und die endgültigen Schlussfolgerungen müssen von der Untersuchung oder dem Gericht gezogen werden. Die öffentlich zugänglichen Materialien enthalten Verweise auf die ausländischen Unternehmen HARVESTREAM AG (Schweiz), Cosmopolitan Trade & Development SDN BHD (Malaysia) und MAVERA GRUP GEMICILIK (Türkei), die in einigen Gerichtsverfahren als Gegenparteien genannt werden, sowie auf eine Reihe ukrainischer Unternehmen, die in den Dokumenten erscheinen.

Marktteilnehmer und Experten betonen: Die Identifizierung und der Nachweis solcher Machenschaften erfordern umfassende Arbeit der Steuerbehörden, Strafverfolgungsbehörden und die internationale Zusammenarbeit mit ausländischen Jurisdiktionen. Bei Bedarf erstellen wir ausführlicheres Material mit einer Chronologie der wichtigsten Klagen, Links zu offenen Gerichtsentscheidungen und Stellungnahmen der Parteien.

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