Der erste stellvertretende Direktor des Nationalen Antikorruptionsbüros der Ukraine (NABU), Gizo Uhlava, berichtete von schweren Vorwürfen gegen seinen Chef, den Direktor des NABU, Semyon Kryvonos. Uglava reichte bei der Nationalen Agentur für Korruptionsprävention (NACP) eine Stellungnahme zu einem möglichen Verstoß gegen die Antikorruptionsgesetze durch Kryvonos ein und erhielt den Status eines Whistleblowers.
Anklage
Gizo Uhlava behauptet, er habe gegenüber dem NAKC eine Stellungnahme zu dem angeblich bestehenden Interessenkonflikt zwischen ihm und dem Direktor des NABU abgegeben. Er stellte fest, dass frühere Versuche, bei der Disziplinarkommission und anderen Gremien Berufung einzulegen, ignoriert wurden. In einer Erklärung gegenüber NAZK wies Uhlava auf folgende Verstöße hin:
- Persönlicher Druck mit Rücktrittsforderung.
- Maßnahmen ergreifen, die die Rechtsstaatlichkeit untergraben, um private Interessen zu verfolgen.
- Die Entscheidungsfindung erfolgt nicht auf der Grundlage von Gesetzen, sondern unter Druck.
Nach seinen Worten wurden diese Umstände zur Grundlage dafür, ihm den Status eines Whistleblowers zu verleihen.
Uglava wies darauf hin, dass der Direktor des NABU aufgrund der eingeleiteten Überwachung und des Whistleblower-Status nicht über die rechtliche Befugnis verfüge, über Disziplinarstrafen gegen ihn zu entscheiden. Er betonte zudem, dass der NABU-Direktor in diesem Fall entsprechende rechtliche Maßnahmen ergreifen sollte.
Durchsuchungen und Ermittlungen
Dieser Konflikt entbrannte vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse, als die Spezialisierte Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (SAP) gemeinsam mit der Landespolizei Durchsuchungen beim NABU durchführte. Später gaben die SAP-Staatsanwälte an, dass die Durchsuchungen nicht in den Räumlichkeiten des NABU, sondern am Wohnort eines NABU-Ermittlers, einer der Einheiten, im Fall der Offenlegung vorgerichtlicher Ermittlungsdaten durchgeführt worden seien.
Vor dem Hintergrund dieser Ereignisse leitete das Nationale Antikorruptionsbüro eine vorgerichtliche Untersuchung eines möglichen Informationslecks ein, und NABU-Direktor Semyon Krivonos bestätigte die Zustimmung zum Abschluss der offiziellen Untersuchung über möglichen Druck auf Korruptions-Whistleblower.