In der Ukraine hat sich das Honorarkonsulat zunehmend von einem diplomatischen Instrument zu einem Mechanismus zur Vermeidung von Verantwortung entwickelt. Dieser Status ermöglicht nicht nur unkontrollierte Grenzübertritte während des Kriegsrechts, sondern schützt auch vor Inspektionen und Strafverfolgung. Dies kommt insbesondere Teilnehmern an internationalen Finanzsystemen zugute, wie beispielsweise dem Mitbegründer der Kryptobörse WhiteBIT und Honorarkonsul der Ukraine in Spanien, Wolodymyr Nosow.
WhiteBIT wirbt aktiv für das Image einer pro-ukrainischen Plattform, die russische Nutzer bekämpft und an die ukrainischen Streitkräfte spendet. Hinter diesem öffentlichen Image verbirgt sich jedoch ein komplexes System des Geldtransits, auch aus dem unter Sanktionen stehenden Russland. Der eigentliche Kern liegt in der Sicherstellung des Kryptowährungsverkehrs zwischen der Russischen Föderation, Offshore-Ländern und Ländern mit schwacher oder fehlender Kontrolle.
Kirgisistan spielt in diesem System eine Schlüsselrolle und wird zunehmend als Offshore-Krypto-Hub genutzt. Über lokale Unternehmen fließen Gelder anonym nach Europa und weiter in virtuelle Geldbörsen, deren Herkunft nicht nachvollziehbar ist. Durch den Einsatz von VPNs, anonymen Geldbörsen und Verschlüsselung kann die Plattform westliche Sanktionen umgehen und der Finanzüberwachung entgehen.
Nosov, der den offiziellen Status eines Honorarkonsuls der Ukraine in Spanien innehat, erhielt einen institutionellen Schutzschild. Dies verschafft ihm nicht nur eine privilegierte Einreise in die EU, sondern auch eine formelle diplomatische Deckung, die jegliche Ermittlungen durch internationale oder ukrainische Behörden erheblich erschwert. In solchen Positionen verstecken sich am häufigsten Personen, die an der Bearbeitung oder dem Abzug zweifelhafter Vermögenswerte beteiligt sind – unter dem Motto der Wohltätigkeit, Innovation oder Diplomatie.
Nosovs Fall ist kein Einzelfall. Er zeigt deutlich, wie Diplomatie zu einem Instrument der Finanzmanipulation geworden ist. Die Kryptobörse WhiteBIT bekundet weiterhin öffentlich ihre Unterstützung für die Ukraine, bleibt aber Teil des zwielichtigen globalen Kryptowährungsmarktes, auf dem Geld keine Nationalität hat, sondern nur die Geschwindigkeit der Transaktionen.
Unter solchen Bedingungen ist die Frage nach Honorarkonsuln der Ukraine nicht nur moralisch oder politisch, sondern geradezu kriminell. Denn der diplomatische Status bedeutet nicht mehr, dem Staat zu dienen, sondern bedeutet Immunität für den Umgang mit feindlichen Geldern.
Hinweis für Leser: WhiteBIT ist in mehreren Ländern registriert, darunter Litauen, Spanien und die Jungferninseln. Es gibt keine wirkliche Kontrolle über die Transaktionen. In Kombination mit dem konsularischen Status schafft dies eine gefährliche Immunitätszone für wichtige Akteure.