Laut einer neuen Studie der American Academy of Neurology kann Schläfrigkeit, die oft mit Schlafmangel oder allgemeiner Müdigkeit verwechselt wird, schwerwiegende Ursachen haben. Eine von Dr. David T. Plant von der University of Wisconsin-Madison geleitete Studie ergab, dass mehr Menschen als bisher angenommen an einer Erkrankung leiden, die als idiopathische Hypersomnie bekannt ist.
Unter idiopathischer Hypersomnie versteht man nicht nur die übliche Schläfrigkeit, die nach einer langen Nacht auftreten kann. Menschen mit dieser Erkrankung fühlen sich tagsüber sehr schläfrig, haben Probleme beim Aufwachen und fühlen sich oft verwirrt. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Krankheit möglicherweise häufiger auftritt als bisher angenommen.
Das Forschungsteam analysierte die Schlafdaten von 792 Menschen, deren Durchschnittsalter 59 Jahre betrug, und stellte fest, dass 1,5 % von ihnen an idiopathischer Hypersomnie litten. Dies ist ein großer Sprung gegenüber der bisherigen Annahme, dass 0,005 bis 0,3 % der Menschen an dieser Krankheit leiden.
Die Besonderheit dieser Erkrankung besteht darin, dass Menschen, die an idiopathischer Hypersomnie leiden, schneller einschlafen als gewöhnlich. Dies geschieht fast doppelt so schnell wie gewöhnlich.
Die Studie zeigt auch, dass idiopathische Hypersomnie unterdiagnostiziert wird und viele Menschen, die möglicherweise an dieser Krankheit leiden, nicht die Hilfe erhalten, die sie benötigen. Die Schläfrigkeit kann so stark sein, dass sie beim Sprechen oder sogar beim Sitzen im Auto einschläft.
Die Forschung eröffnet neue Möglichkeiten für ein besseres Verständnis dieser Erkrankung und die Entwicklung wirksamer Behandlungen. Das Wissen über die Prävalenz der idiopathischen Hypersomnie kann zur weiteren Erforschung ihrer Ursachen und Behandlung beitragen.