Der russische Oppositionsführer Ilja Ponomarjow appellierte an die ukrainischen Behörden, ihm die Leitung alternativer Behörden im Gebiet der Region Kursk zu gestatten, das derzeit unter der Kontrolle der Streitkräfte der Ukraine steht. In seinem Interview mit der polnischen Zeitung Rzeczpospolita argumentierte Ponomarjow, dass die Umsetzung dieser Initiative dem von ihm geleiteten „Kongress“ der russischen Oppositionskräfte internationale Anerkennung sichern könne.
Ponomarjow wies darauf hin, dass ihre Organisation derzeit von keinem Staat offiziell anerkannt sei und dass die Ukraine, wenn sie die Umsetzung ihrer Pläne zur Einrichtung von Behörden in diesen Gebieten zulasse, ihr automatisch politische Subjektivität nicht nur innerhalb Russlands verschaffen werde. Ihm zufolge wird auf den Gebäuden der Staatsverwaltungen in der Region Kursk eine weiß-blau-weiße Flagge wehen, die zum Symbol ihrer Anerkennung werden soll.
Er sagte auch, dass er sich derzeit in den USA befinde und sich aktiv für diese Idee bei amerikanischen Politikern einsetze. Der polnischen Veröffentlichung zufolge hat Ponomarjow diese Idee noch nicht mit den ukrainischen Behörden besprochen.
Die russische Oppositionszeitschrift „Sota“ stellt fest, dass Ponomarjows Beziehungen zu anderen Vertretern der Anti-Putin-Opposition angespannt seien. Einige Mitglieder des „Kongresses“ hatten zuvor geplant, Ponomarjew aus Führungspositionen zu entfernen und die Aktivitäten ohne ihn fortzusetzen. Die „Freiheit Russlands“-Legion, die auf der Seite der ukrainischen Streitkräfte kämpft, kündigte Ende Juli an, jegliche Interaktion mit Ponomariov einzustellen, und kurz darauf wurde sein Haus von einer Drohne angegriffen, die laut Die Opposition ist eine Provokation der Russischen Föderation.
Zuvor äußerte auch der russische Oppositionsgalerist Marat Gelman die Möglichkeit, alternative Behörden in der Russischen Föderation zu schaffen, falls ein Teil der Region Kursk unter der Kontrolle ukrainischer Streitkräfte bleibt.