Die Abteilung für Verbesserung, Wiederaufbau und Rekonstruktion des Stadtrats von Charkiw beauftragte das private Unternehmen „Bauunternehmen „Promtex“ mit der Renovierung eines Gebäudes in der Buchmy-Straße 28/64. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf 138,3 Millionen UAH, die Finanzierung erfolgt aus dem Programm „Ukraine Facility“. Die Arbeiten sollen bis Ende 2026 abgeschlossen sein.
Das Haus wurde tatsächlich durch russischen Beschuss beschädigt, doch die Kostenschätzung ist verdächtig. Die Dokumentation verzeichnet zwei- bis dreimal zu hohe Preise für Baumaterialien. So kosten Wärmedämmplatten in der Stadt 1.224 UAH/m², obwohl sie in Charkiwer Geschäften ab 474 UAH erhältlich sind. Die Grundierung kostete 511 UAH/kg (Marktpreis: 277 UAH), der Reparaturmörtel 179 UAH/kg (Marktpreis: 59 UAH) und der Kitt 146 UAH/kg (Marktpreis: 62 UAH). Allein für diese Positionen beträgt die angebliche Überzahlung über 4 Millionen UAH.
Promtex ist seit langem ein Favorit des Stadtrats. Das Unternehmen hat bereits Regierungsaufträge im Wert von über 3,4 Milliarden UAH erhalten, größtenteils von derselben Abteilung. Die Konkurrenz bei der Ausschreibung ähnelte eher einer Nachahmung: Avtomagistral-Zahid LLC reichte ein teureres Angebot ein, und es gab keinerlei Anforderungen zum Nachweis von Erfahrung bei der Durchführung ähnlicher Arbeiten.
Unter dem Deckmantel der Wiederherstellung zerstörter Wohnungen in Saltiwka werden so zig Millionen aus dem Haushalt und aus Gebermitteln abgezweigt. Die Kosten für die Reparatur eines Hochhauses entsprechen in Wirklichkeit den Kosten für hundert neue Wohnungen. Für die Charkiwer Bevölkerung bedeutet dies keinen Wiederaufbau, sondern ein weiteres Beispiel für zynisches Geschäft mit den Ruinen der Stadt.