In Chmelnyzkyj wird das Restaurant des Sohnes des NABU-Beteiligten umgebaut

Mitten im Zentrum von Chmelnyzkyj, neben dem Tschekman-Park, wird derzeit das ehemalige Restaurant „Zoryana Nich“ umgebaut. Der neue Hotel- und Restaurantkomplex wird vom Sohn der ehemaligen Leiterin des Chmelnyzkyj MSEK, Tetjana Krupa, gebaut, die in ein Strafverfahren verwickelt ist. Ihre Familie ist aufgrund des Verdachts der illegalen Bereicherung um zig Millionen Griwna ins Visier der Antikorruptionsbehörden geraten. Trotz der lauten Resonanz konnten die lokalen Behörden den Bauprozess jedoch nicht beeinflussen.

Der stellvertretende Bürgermeister von Chmelnyzkyj, Mykola Vavryshchuk, äußerte sich öffentlich zur Situation des Wiederaufbaus, die eine Welle der öffentlichen Empörung ausgelöst hat. Ihm zufolge sei das Gebäude, an dem die Arbeiten durchgeführt werden, Privateigentum, und daher habe die Stadtverwaltung keine rechtliche Grundlage, in die Situation einzugreifen oder den Eigentümer zu wechseln.

„Ich wäre wahrscheinlich froh, wenn das Objekt der Gemeinschaft gehören würde. Aber das ist unmöglich. Privateigentum ist gesetzlich geschützt und kann nur durch einen Gerichtsbeschluss beschlagnahmt werden“, erklärte Vavrishchuk.

Das Gebäude wurde bereits 2001 privatisiert. Im Jahr 2020 wurde es von der Familie Krup gekauft, woraufhin das Eigentum offiziell registriert wurde.

Einer der Hauptkritikpunkte der Bevölkerung ist, dass das Gebiet, auf dem der Wiederaufbau stattfindet, an den zentralen Stadtpark grenzt. Offizielle Stellen versichern jedoch, dass dieses Grundstück formal nicht zum Park gehört. Das Grundstück wurde bereits 2001 angelegt und ist derzeit an Krupa Oleksandr Volodymyrovych, den Sohn des ehemaligen MSEK-Chefs, verpachtet.

Der stellvertretende Bürgermeister betonte zudem, dass die Weigerung des Stadtrats, den Pachtvertrag zu verlängern, lediglich den Weg zu einer Klage ebnen würde, wodurch die Stadt weiterhin verpflichtet wäre, eine Vereinbarung mit dem derzeitigen Eigentümer zu schließen.

Laut dem am Gebäude angebrachten Objektpass wird der neue Komplex drei Stockwerke umfassen und eine Gesamtfläche von über 2.700 Quadratmetern haben. Als Auftraggeber wird „FO Krupa O. V.“ angegeben. Der Umbau wird von Podillya-Invest City LLC durchgeführt, die Genehmigung für die Arbeiten wurde im Juni 2023 erteilt. Die Arbeiten dauern noch an.

Obwohl der Bauträger versichert, dass die Höhe des Gebäudes auf dem bisherigen Niveau (15,9 m) bleiben und die Gebäudefläche nicht vergrößert wird, sorgt allein die Tatsache, dass im historischen Teil der Stadt ein luxuriöses Gebäude errichtet wird, das einer Familie mit Vorstrafen gehört, für Empörung in der Gesellschaft.

Der NABU hat ein Strafverfahren gegen Oleksandr Krupa eingeleitet. Der Vater eines Bauunternehmers und Sohn von Tetyana Krupa, der ehemaligen Leiterin des regionalen Zentrums für medizinische und soziale Expertise in Chmelnyzkyj, war der erste, der das Verfahren eröffnete. Grundlage für die Eröffnung des Verfahrens war eine Untersuchung des NABU, die zahlreiche Hinweise auf illegale Bereicherung aufdeckte.

Krupas Steuererklärung für 2022 wies Bargeld in Höhe von über 23,3 Millionen UAH aus. Es stellte sich außerdem heraus, dass auf den Namen seiner Frau in Österreich ein Bankkonto eröffnet worden war, auf dem über 500.000 Dollar lagerten – ohne jegliche Erklärung zur Herkunft dieser Gelder.

Oleksandr Krupa wird nach Artikel 366-2 Teil 2 (Angabe falscher Angaben in einer Erklärung) und Artikel 368-5 (illegale Bereicherung) des ukrainischen Strafgesetzbuches angeklagt. Der Gesamtbetrag des nicht deklarierten Vermögens und der zweifelhaften Vermögenswerte übersteigt 60 Millionen UAH.

Der Wiederaufbau der Sternennacht ist nicht nur ein Beispiel für Rechtskonflikte, bei denen das Gesetz auf der Seite des Eigentümers steht und die Gemeinde schutzlos dasteht. Er ist auch ein Lackmustest dafür, wie leicht es in Strafverfahren Verwickelten gelingt, Gelder zweifelhafter Herkunft in Projekte im Stadtzentrum zu investieren – und sich dabei der Rechenschaftspflicht zu entziehen.

Ein Restaurant im Zentrum von Chmelnyzkyj könnte zu einer neuen Zierde der Stadt werden. Doch jeder Ziegelstein erinnert an die korrupte Vergangenheit – und an die Untätigkeit des Staates bei der Rückgabe der gestohlenen Waren.

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