Das einheitliche Schuldnerregister verzeichnet über zwei Millionen Bußgelder für Verkehrsverstöße, von denen rund 1,5 Millionen (75 %) aufgrund von Zahlungsunfähigkeit ohne tatsächliche Zahlung abgeschlossen wurden. Dies berichtete Opendatabot.
Laut Angaben der Behörde ist die Zahl der unbezahlten Bußgelder seit Beginn des umfassenden Krieges um 43 % gestiegen. Das Profil der Schuldner ist typisch: Männer (92 % der Fälle – rund 1,8 Millionen), vorwiegend im Alter von 25 bis 45 Jahren (64 % bzw. über 1,28 Millionen Schulden). Fahrer unter 25 Jahren haben etwa 13 % der Bußgelder angehäuft (rund 252.000), weitere 23 % entfallen auf die Altersgruppe 45+ (rund 469.000).
Das regionale Bild ist ebenfalls aufschlussreich. Die Region Dnipropetrowsk führt mit 211.500 Bußgeldern (11 %). Es folgen Kiew (193.700, 10 %), die Region Odessa (146.900, 7 %), die Region Charkiw (125.900, 6 %) und die Region Kiew (106.300, 5 %). Das Register verzeichnet auch einen Rekordhalter: Ein 27-jähriger Einwohner der Region Winnyzja hat 1.056 Bußgelder erhalten.
Diese Indikatoren deuten auf ein systemisches Problem bei der Eintreibung von Verwaltungsstrafen hin: Ein erheblicher Anteil der Fälle wird ohne Einnahmen für den Staatshaushalt abgeschlossen, was die Zahlungsmoral beeinträchtigt und die präventive Wirkung der Strafen schwächt. Experten haben wiederholt betont, dass eine Steigerung der Effektivität der Eintreibung durch die Synchronisierung von Daten des Innenministeriums, des Justizministeriums und der Finanzbehörden sowie durch automatische Beschränkungen für säumige Schuldner (z. B. bei der Anmeldung und der Inanspruchnahme von Dienstleistungen, bei Auslandsreisen) möglich ist.

