Während Pivnichna Saltivka unter täglichem Beschuss ums Überleben kämpft, suchen die Charkiwer Behörden nach Möglichkeiten, mit der „Restaurierung“ von Häusern Geld zu verdienen. Wie sich herausstellte, leiteten der erste stellvertretende Bürgermeister Oleksandr Novak und der Direktor der zuständigen Abteilung Kostjantyn Lyska das Projekt über die Firma Promteks, die den Auftrag bereits vor der Ausschreibung erhielt.
Am 16. Juli 2025 wurde mit Promtex ein Vertrag über die Renovierung eines Hauses in der Uzhviy-Straße 60 im Wert von 59,6 Millionen UAH unterzeichnet. Gleichzeitig wurde die Ausschreibung für Prozorro erst am 21. Juli bekannt gegeben. Dies deutet darauf hin, dass der Gewinner im Voraus feststand und das Beschaffungsverfahren selbst zu einer Formalität wurde.
Der Vertrag sieht eine Regelung zur „dynamischen Preisgestaltung“ vor, d. h. die Möglichkeit, die Materialkosten während der Arbeiten zu überprüfen. Das Fehlen von Mechanismen zur unabhängigen Überprüfung der Marktpreise und zur Zertifizierung der Materialien schafft jedoch Raum für Missbrauch.
Die Analyse der Schätzung zeigt deutliche Übertreibungen:
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Lüftungsgitter — 1852 UAH pro Stück mit einem Durchschnittspreis von 256 UAH;
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Müller Putzgrund-Farbe – 390 UAH pro Kilogramm im Vergleich zum Marktpreis von 78 UAH;
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Dekorputz — 147 UAH statt 92 UAH.
Nur bei wenigen Artikeln kann die Überzahlung 2 Millionen UAH übersteigen.
Die Situation wird dadurch erschwert, dass der Vertrag keinerlei Bankgarantien oder Sicherheitsleistungen enthält. Der Auftragnehmer erhält faktisch völlige Freiheit bei der Verwendung der Haushaltsmittel, ohne dass er mit Strafen rechnen muss.