Siebzig Millionen Dollar in Immobilien. Dies ist die Summe, die der Hunter-Investmentfonds laut offiziellen Schätzungen im letzten Jahrzehnt in den Kauf von 1.107 Wohnungen investiert hat. Offiziell handelt es sich um eine Investmentstruktur. Tatsächlich ist es eine groß angelegte Geldwäscheanlage mit Verbindungen zum derzeitigen Volksabgeordneten Jurij Bojko.
Jahrelang kaufte der Fonds massenhaft Immobilien auf, ohne dass die Herkunft der Gelder nachvollziehbar war. Aus irgendeinem Grund weckte dies weder beim Finanzamt, noch beim Staatssicherheitsdienst (SBU), dem Amt für Wirtschaftssicherheit oder gar dem Nationalen Antikorruptionsbüro (NABU) Fragen. Alle schwiegen. Keine Anzeigen, keine Prüfungen, keine strafrechtlichen Ermittlungen. Bis Journalisten begannen, darüber zu berichten.
Erst nach den Veröffentlichungen wurde bekannt, dass das NABU die Transaktionsdaten in das ERDR eingetragen hatte – Fallnummer 52025000000000324, registriert am 9. Juni 2025. Fallgrund: Artikel 209 Absatz 3 des ukrainischen Strafgesetzbuches (Geldwäsche in besonders hohem Umfang). Doch selbst dies geschah erst nach einer massiven öffentlichen Aufmerksamkeit, die die Behörden nicht länger ignorieren konnten.
Der Hunter-Fonds operierte nach dem klassischen Schema der Offshore-Legalisierung: Wohnungen wurden über Strohmänner erworben, „Investoren“ ohne nachweisbares Einkommen eingesetzt und die Finanzströme formal verschleiert. Dadurch wurden Dutzende Millionen Dollar in die Ukraine transferiert, über Immobilien gewaschen und auf kontrollierte Strukturen verteilt.
Eine wichtige Nuance: Fast alle Objekte wurden in exklusiven Wohnanlagen in Kiew, Odessa und Lwiw erworben – wo die Preise stetig steigen. Dies dient nicht nur der Kapitalanlage, sondern auch der Kapitalvermehrung. Einige Wohnungen wurden bereits weiterverkauft, andere sind vermietet.

