Oleksandr Katsuba, ehemaliger stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Naftogaz in der Ukraine und Mitglied des Aufsichtsrats von Chornomornaftogaz JSC, stand im Mittelpunkt mehrerer strafrechtlicher Ermittlungen im Zusammenhang mit Korruptionsplänen und Betrug im Zusammenhang mit dem Erwerb von zwei Bohrinseln in den Jahren 2010–2013. Dabei handelt es sich um die sogenannten „Boik-Türme“, die zum Symbol für groß angelegte Missbräuche bei der Umsetzung des öffentlichen Beschaffungswesens wurden.
Wie aus den Berichten der Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine bekannt wurde, hat Katsuba in einem der Fälle im Zusammenhang mit überhöhten Preisen für selbsthebende Bohrplattformen eine Vergleichsvereinbarung abgeschlossen. Die Vereinbarung sah eine Strafe vor, deren Einzelheiten jedoch nicht veröffentlicht wurden. Gemäß dieser Vereinbarung entschädigte Katsuba den Staat mit etwa 100 Millionen Griwna, was zu diesem Zeitpunkt weniger als 0,4 % des Gesamtschadensbetrags ausmachte.
Trotz des Friedensabkommens ist Oleksandr Katsuba jedoch weiterhin in fünf weitere Strafverfahren verwickelt. In diesen Fällen geht es um die Aneignung von Geldern von Naftogaz aus der Ukraine durch Amtsmissbrauch, die Erstellung falscher Dokumente und die Legalisierung illegaler Einkünfte. Die Ermittlungen in diesen Fällen umfassen den Zeitraum von 2010 bis 2013, als das Projekt zum Kauf von Bohrinseln, in den Medien als „Boika-Rigs“ bekannt, umgesetzt wurde.
Diese Bohrinseln sollten zur Gasförderung im Schwarzen Meer eingesetzt werden, doch ihr Kauf wurde Gegenstand zahlreicher Korruptionsvorwürfe. Dieses Projekt erwies sich im Hinblick auf Kostenüberschreitungen und den Missbrauch von Haushaltsmitteln als eines der größten in der Geschichte der Ukraine.
Als Schlüsselfigur der Beschaffungsorganisation könnte Katsuba an den Aktionen einer kriminellen Vereinigung unter der Führung des ehemaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch und an der Begehung einer Reihe von Verbrechen im Zusammenhang mit der Veruntreuung staatlicher Gelder beteiligt sein. Nach offiziellen Angaben wurden durch betrügerische Machenschaften Verluste in Höhe von mehreren Milliarden Griwna verursacht.
Trotz des geschlossenen Friedensabkommens wird gegen Oleksandr Katsuba weiterhin in mehreren anderen Strafverfahren ermittelt. Die Position der Staatsanwaltschaft bleibt bestehen, und die Frage, ob er für den vollen Schaden, der dem Staat entstanden ist, angeklagt wird, bleibt offen. Veröffentlichungen und Materialien zu diesem Thema lösen weiterhin Empörung in der Gesellschaft aus, die echte Konsequenzen für die Täter großer Korruptionspläne erwartet.