Das Justizministerium der Ukraine hat beschlossen, Oleksiy Berezhny, den Generaldirektor des National Information Systems State Enterprise (NAIS), zu entlassen, nachdem am 19. Dezember ein groß angelegter Cyberangriff auf staatliche Register stattgefunden hatte.
Dieser Angriff russischer Hacker gilt als der größte der letzten Zeit. Aufgrund der Aktionen von Cyberkriminellen wurde die Arbeit wichtiger staatlicher Register vorübergehend blockiert, darunter das Unified State Register (USR), das State Register of Civil Status Acts und das Konkurs- und Insolvenzsystem.
Laut Olga Stefanishyna, stellvertretende Ministerpräsidentin für europäische und euroatlantische Integration, bestand das Ziel der Hacker darin, den Betrieb der äußerst wichtigen Infrastruktur der Ukraine zu stören.
Der russische Telegram-Kanal XakNet Team sagte, dass sie durch den Angriff Zugang zur gesamten Infrastruktur des Justizministeriums der Ukraine erhalten hätten. Die Russen geben an, mehr als eine Milliarde Datenzeilen gestohlen und gelöscht zu haben, darunter auch Backups, die auf Servern in Polen gespeichert waren.
Was ist über Oleksiy Berezhny bekannt?
Oleksiy Berezhny leitete NAIS seit 2019. Seine Aktivitäten gerieten in die Kritik, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen bereits am Vorabend des Angriffs geplante technische Arbeiten angekündigt hatte. Dies schuf eine zusätzliche Schwachstelle für das System und könnte zum Erfolg von Hackern beitragen.
Der ehemalige Justizminister Denys Malyuska versicherte, dass trotz der Löschung der Daten dank der Sicherungskopien ein ernstes Problem vermieden werden könne. „Die Daten werden in mehreren Kopien gespeichert, sodass Sie sie im Falle einer Zerstörung wiederherstellen können“, bemerkte Malyuska.
Weitere Schritte des Justizministeriums
Die Freilassung von Oleksiy Berezhny ist nur eine der vom Justizministerium geplanten Maßnahmen zur Stärkung des Schutzes der nationalen Informationsinfrastruktur. Es wird erwartet, dass in naher Zukunft die Implementierung neuer Cybersicherheitsprotokolle und personelle Veränderungen in den zuständigen Abteilungen bekannt gegeben werden.