Das Jahr 2024 war durch einen deutlichen Rückgang der Zahl der Bewerber gekennzeichnet, die an Hochschuleinrichtungen der Ukraine eingeschrieben waren. Nach Angaben des Staatsunternehmens „Inforesurs“ waren mehr als 187.000 Studienanfänger in budgetären und vertraglichen Bildungsformen eingeschrieben. Das sind 80.000 weniger als im Vorjahr, als die Zahl der eingeschriebenen Studierenden 267.000 betrug.
Insgesamt bewarben sich im Jahr 2024 mehr als 217.000 Bewerber um eine Hochschulzulassung. Dieser Rückgang der Einschulungszahlen kann auf zahlreiche Faktoren zurückgeführt werden, darunter die sozioökonomische Situation im Zusammenhang mit dem Krieg sowie Veränderungen im Bildungssystem.
Gleichzeitig startet die Einführungskampagne im Jahr 2025 früher – bereits im Mai. Eine wichtige Etappe wird der National Multi-Subject Test (NMT) sein, der vom 14. Mai bis 25. Juli stattfindet. Nach den neuen Regeln können NMT-Teilnehmer vier Fächer an einem Tag bestehen. Die ukrainische Sprache, Mathematik und die Geschichte der Ukraine bleiben obligatorisch, ebenso wie eines der zusätzlichen Fächer zur Auswahl – ukrainische Literatur, Geographie, Biologie, Chemie, Physik oder eine Fremdsprache.
Um den Zugang zu Prüfungen für verschiedene ethnische Gruppen zu erleichtern, werden NMT-Aufgaben in vier Sprachen übersetzt – Krimtatarisch, Polnisch, Rumänisch und Ungarisch. Jeder Bewerber kann bei der Anmeldung zur Prüfung die gewünschte Sprache auswählen.
Eine wichtige Rolle bei den Änderungen der Zulassungskampagne spielen auch die Vorschläge des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft der Ukraine, Bewerber mit den höchsten NMT-Ergebnissen von der Verpflichtung zu befreien, an ihrem ersten Arbeitsplatz zu arbeiten. Es wird erwartet, dass dieser Schritt 10–15 % der Teilnehmer betreffen wird. Nach dem neuen Fördermodell soll die staatliche Verordnung 25–30 % der Bewerber abdecken, die nach Abschluss ihres Studiums eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst aufnehmen müssen.
Der Rückgang der Studienanfängerzahlen im Jahr 2024 und die Neuerungen bei der Zulassungskampagne 2025 zeigen, wie wichtig es ist, das Bildungssystem an die neuen Bedingungen und Bedürfnisse des Landes, insbesondere unter Kriegsbedingungen, anzupassen.