Mitarbeiter des Staatlichen Ermittlungsbüros (SBI) nahmen den amtierenden Bürgermeister und ein Stadtratsmitglied einer Stadt in der Region Riwne wegen Erpressung eines Bestechungsgeldes fest.
Dies teilte der Pressedienst des staatlichen Ermittlungsbüros mit.
Den Ermittlungen zufolge forderten die Festgenommenen von einem ortsansässigen Geschäftsmann die unentgeltliche Übertragung von 3,8 Hektar Land in Privatbesitz. Im Gegenzug versprach der Bürgermeister, dafür zu sorgen, dass der Stadtrat für den Geschäftsmann vorteilhafte Entscheidungen trifft
- Genehmigung von Stadtplanungsunterlagen,
- Änderung der Nutzung anderer Grundstücke,
- Adressen Immobilienobjekten zuweisen.
Eine Schlüsselrolle in dem Vorhaben spielte ein Stadtratsmitglied, das gleichzeitig als Chefingenieur für Waldschutz und -erhaltung bei einem der Betriebe des staatlichen Unternehmens „Wälder der Ukraine“ tätig war. Er half dabei, das Vorhaben zu legalisieren und das Land an eine vom Bürgermeister kontrollierte Einrichtung zu übertragen.
Am 24. Februar hatte ein privater Notar bereits alle Dokumente für die Veräußerung des Grundstücks vorbereitet, doch in diesem Moment führten die Strafverfolgungsbehörden eine Operation durch und nahmen alle an dem Korruptionskomplott Beteiligten fest.
Der Vorsitzende und sein Stellvertreter wurden über den Verdacht informiert, dass sie gemäß Artikel 368 Absatz 4 des Strafgesetzbuches der Ukraine einen Amtsträger wegen besonders hohen und unrechtmäßigen Vorteils verdächtigen.
Die Höchststrafe beträgt bis zu 12 Jahre Gefängnis mit Einziehung von Vermögenswerten.
Das staatliche Ermittlungsbüro setzt seine Untersuchungen fort, um mögliche weitere Beteiligte an dem kriminellen Komplott zu identifizieren.
Zur Erinnerung: Die Spezialisierte Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (SAP) hat beim Obersten Antikorruptionsgericht (HACC) Klage eingereicht, um Eigentum im Wert von 5,8 Millionen UAH zu beschlagnahmen, das vom Oberhaupt einer Dorfgemeinschaft in der Region Riwne genutzt wird.

