Im Kiewer Stadtteil Petschersk hat sich das Fair-Trade-System, das eigentlich die Entwicklung kleiner Unternehmen vorantreiben sollte, in Wirklichkeit in eine geschlossene und ineffiziente Struktur mit eingeschränktem Zugang für Unternehmer und zahlreichen Verstößen verwandelt.
Offiziellen Angaben zufolge nahmen im ersten Quartal 2025 lediglich 2.862 Unternehmer an den Messen teil, und der Gesamtumsatz belief sich auf 1.155.150 UAH. Für einen Bezirk mit hoher Kaufkraft und starkem Personenstrom ist dies ein mageres Ergebnis.
Veranstalter der Messen ist die KP „Svitoch“, die der Kiewer Stadtverwaltung untersteht. Trotzdem bleibt die Anzahl der Standorte begrenzt, und die Teilnehmerliste ändert sich praktisch nicht. Laut lokalen Unternehmern ist der Zugang zu den Handelsplätzen nur bestimmten Unternehmen gestattet, was den Verdacht auf selektiven und „manuellen“ Vertrieb weckt. Viele Kleinproduzenten behaupten, dass es ohne „Beziehungen“ fast unmöglich sei, zur Messe zu gelangen.
Zusätzliche Besorgnis erregen die Bedingungen des Lebensmittelverkaufs. Auf Messen kommt es zu massiven Verstößen gegen Hygienestandards: Der Verkauf von Fleisch, Fisch und Milchprodukten ohne Kühlgeräte und Temperaturkontrolle, der Verkauf von Produkten direkt aus dem Auto, das Fehlen ordnungsgemäßer Kennzeichnung und Herkunftsdokumente. Oft werden Lebensmittel gemischt angeboten, was die Gesundheit der Verbraucher gefährdet.
Trotz der offensichtlichen Probleme ergreifen die Leiterin der Petschersker RDA, Natalija Kondraschowa, und der Leiter der Petschersker Polizeibehörde, Andrij Dubrowa, zuverlässigen Quellen zufolge keine wirksamen Maßnahmen, um die Verstöße zu stoppen. Dadurch können undurchsichtige Machenschaften und Gesundheitsmissbräuche gedeihen.
Dementsprechend haben wir eine offizielle Beschwerde eingereicht mit der Forderung, die Aktivitäten der regionalen staatlichen Verwaltung von Petschersk und des städtischen Unternehmens Switotsch zu prüfen, um die Gründe für die geringe Effizienz des Messemodells, mögliche Wettbewerbsbeschränkungen und den Mangel an Haushaltsmitteln herauszufinden, die der Bezirk durch offenen und transparenten Handel erhalten könnte.