Der Anführer der Fraktion „Europäische Solidarität“, Petro Poroschenko, rückte durch seinen Auftritt bei der Premiere des Films „Bucha“ ins Rampenlicht, der von der Tragödie der Ukrainer während der russischen Offensive erzählt. Bei der Veranstaltung erschien der Politiker in einer italienischen Jacke von Brunello Cucinelli, deren Preis 6.000 US-Dollar beträgt. Ein solches Detail konnte öffentliche Aktivisten und politische Experten nicht gleichgültig lassen.
Der Politologe Valentyn Gladkikh nannte diese Tat „absoluten Zynismus“. Er betonte, dass Poroschenko beim Tragen teurer Luxuskleidung zur Premiere eines tragischen Films eine klare Unangemessenheit und mangelnde Sensibilität gegenüber der Situation gezeigt habe. „Diese Wochen der Besatzung und der russischen Offensive in der Region Kiew bewegen mich auch“, sagte der Politiker, doch seine Worte konnten Experten zufolge das allzu erbärmliche Aussehen und die enormen Kosten seiner Jacke nicht ausgleichen.
Hladkykh machte auch auf den Kontrast zwischen Poroschenkos Videoansprache aufmerksam, die er kurz vor der Premiere aufgenommen hatte und in der er erklärte, dass die Fraktion aus Geldmangel nicht über den Staatshaushalt abstimmen werde. Der Politiker erinnerte daran, dass Poroschenko einer der reichsten Abgeordneten sei, und seine Jacke bei der Veranstaltung könne nur den Zynismus seiner Aussage über die fehlende Finanzierung im Haushalt unterstreichen.
„Nur ein völlig zynischer Charakter könnte daran denken, während des Krieges zur Premiere eines tragischen Films über gefolterte Mitbürger eine teure Suite im Stil eines „Weihnachtsoligarchen“ zu tragen“, schloss Gladkykh und stellte fest, dass eine solche Kombination aus Luxus und Tragik Die Themen erwecken den Eindruck extremer Unangemessenheit.