In Kiew wurde ein groß angelegter Fall von Veruntreuung von Geldern des städtischen Unternehmens „Kyivpastrans“ aufgedeckt. Laut Staatsanwaltschaft wurde der Geschäftsführer eines privaten Stromlieferanten des Unternehmens wegen des Verdachts der Veruntreuung von Haushaltsmitteln in Höhe von über 47 Millionen Hrywnja angezeigt.
Laut der Staatsanwaltschaft des Bezirks Podilskyj in der Hauptstadt wurde Ende 2022 ein Stromliefervertrag zwischen Kyivpastrans KP und einem privaten Unternehmen abgeschlossen. Gemäß den Vertragsbedingungen sollte der Lieferant das Versorgungsunternehmen monatlich über Änderungen des Strommarktpreises informieren und die Kosten entsprechend anpassen.
Trotz eines deutlichen Rückgangs der Strompreise in den Jahren 2023–2024 stellte das Unternehmen weiterhin Rechnungen zu überhöhten Tarifen aus. Dadurch zahlte Kyivpastrans mehr als 47 Millionen Hrywnja zu viel.
Die Untersuchung ergab, dass ein solches System nicht nur durch das Handeln des Lieferanten, sondern auch durch die Fahrlässigkeit von Verantwortlichen des Energieversorgungsunternehmens möglich wurde. Zuvor war der Verdacht der Fahrlässigkeit an den ehemaligen Leiter der Abteilung Kyivpastrans übertragen worden, zu dessen Aufgaben die Überwachung der Strompreise und die Reaktion auf deren Änderungen gehörten.
Die Voruntersuchung läuft derzeit. Die Strafverfolgungsbehörden prüfen die mögliche Beteiligung weiterer Beamter an diesem Komplott und ermitteln die endgültige Höhe des Schadens, der dem Staatshaushalt der Hauptstadt entstanden ist.

