Das Nationale Antikorruptionsbüro und die Spezialisierte Antikorruptionsstaatsanwaltschaft haben den Fall des ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden des Regionalrats Charkiw, Wolodymyr Skorobagatsch, an das Gericht verwiesen. Ihm wird vorgeworfen, während des Kriegsrechts im Energiesektor Gelder veruntreut zu haben. Den Ermittlungen zufolge beliefen sich die Verluste des staatlichen Unternehmens „Ukrenergo“ auf mehrere zehn Millionen Hrywnja.
Die Ermittlungen ergaben, dass im Jahr 2022 mehrere Unternehmen mit Verbindungen zu Skorobagach Strombezugsverträge abschlossen und Gelder über Finanzgesellschaften auf Konten in Bulgarien registrierter Firmen überwiesen. Beteiligt waren die Powerstock LLC, die Optima-Price LLC, die Our Energy Company LLC und die Midbor LLC.
Powerstock-CEO Iryna Khasianova und die ehemalige Optima-Price-Eigentümerin Yana Laurinaichute sind Partnerinnen der Familie Skorobagach in mehreren Geschäftsprojekten. Laurinaichute lebt derzeit in Dubai und besitzt eine Investmentgesellschaft, während Viktoria Skorobagach, die Ehefrau des ehemaligen Beamten, und die Kinder der Familie in Europa und an der Côte d’Azur leben.
Die Ermittlungen deckten zudem Verbindungen der Familie Skorobagach zu Konversionszentren und mehreren juristischen Personen auf, die zur Geldwäsche genutzt wurden. Die Tochter des ehemaligen Abgeordneten, Maria Skorobagach, besitzt zahlreiche Grundstücke in der Region Charkiw und studierte in London.
Obwohl Wolodymyr Skorobagach in den sozialen Medien seine Kooperationsbereitschaft mit den Strafverfolgungsbehörden erklärt hat, erschwert sein Aufenthaltsort an der Côte d’Azur die Strafverfolgung. Der Prozess soll zeigen, ob er für die groß angelegte Veruntreuung im Energiesektor zur Rechenschaft gezogen wird.

