Chronische Schlaflosigkeit zählt zu den häufigsten Problemen des modernen Menschen. Laut dem Neurologen und WHO-Experten Juri Flomin sind 25 bis 50 % der erwachsenen Bevölkerung betroffen. Anhaltender Schlafmangel beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden, sondern verkürzt auch die Lebenserwartung. Um dem Körper wieder einen gesunden Schlaf zu ermöglichen, empfiehlt der Arzt, auf gute Schlafhygiene zu achten – einfache, aber wirksame Regeln, die das Einschlafen erleichtern und für ein erfrischtes Aufwachen sorgen.
Yuriy Flomin betont: Bei der Schlafhygiene geht es nicht nur um Komfort, sondern auch um Stabilität und Kontinuität des Schlafrhythmus. Selbst Kleinigkeiten wie die Einschlafzeit, die Beleuchtung oder die Raumtemperatur spielen eine Rolle.
Neun Tipps für besseren Schlaf
-
Halten Sie sich an einen regelmäßigen Tagesablauf – gehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und stehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit auf, auch am Wochenende. Wenn Sie am Wochenende von Ihrem Rhythmus abweichen, verschlechtert sich Ihre Schlafqualität nur.
-
Alkohol ist kein Schlafmittel. Er macht zwar müde, stört aber den Schlafrhythmus. Normalerweise wachen die meisten Menschen zwei bis vier Stunden nach dem Alkoholkonsum auf und können dann nur schwer wieder einschlafen.
-
Vermeiden Sie Koffein und Nikotin vor dem Schlafengehen. Koffein wirkt bis zu fünf Stunden im Körper, daher kann selbst eine Tasse Kaffee tagsüber Ihren Schlaf beeinträchtigen. Nikotin stimuliert ebenfalls das Nervensystem, daher sollten Sie Ihre letzte Zigarette spätestens anderthalb Stunden vor dem Zubettgehen rauchen.
-
Nutzen Sie Ihr Bett nur zum Schlafen. Menschen mit Schlaflosigkeit sollten sich nur dann ins Bett legen, wenn sie gerade einschlafen – dies hilft, die richtige Verknüpfung herzustellen: Bett = Schlaf.
-
Verbringen Sie mehr Zeit im Tageslicht. Natürliches Licht hilft Ihrem Gehirn, nachts Melatonin zu produzieren, ein Hormon, das Ihren Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert.
-
Seien Sie tagsüber körperlich aktiv, aber treiben Sie keinen Sport vor dem Schlafengehen. Körperliche Erschöpfung fördert das Einschlafen, während abendliche Workouts den Körper hingegen aktivieren.
-
Schlafen Sie tagsüber nicht zu lange. Eine kurze Ruhepause von bis zu einer Stunde ist zwar förderlich, aber zu langer Schlaf am Tag stört den Nachtrhythmus.
-
Sorgen Sie für angenehme Schlafbedingungen. Das Schlafzimmer sollte kühl, ruhig und dunkel sein. Es empfiehlt sich, Verdunkelungsvorhänge zu verwenden und Lärmquellen abzuschalten.
-
Schaffen Sie sich ein Abendritual. Wiederkehrende Handlungen – eine warme Dusche, Tee, beruhigende Musik oder Lesen – helfen Ihrem Gehirn zu verstehen, dass es Zeit ist, sich bettfertig zu machen.
Laut dem Arzt hilft die regelmäßige Einhaltung dieser einfachen Regeln, Schlaflosigkeit zu beseitigen, die Energie wiederherzustellen und die allgemeine Gesundheit zu verbessern. Schlaf, betont Flomin, ist kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis, das genauso geschützt werden muss wie Ernährung oder Bewegung.

