Das Gesundheitsministerium hielt unter der Leitung von Viktor Lyashko ein Treffen mit der Pharmabranche ab, um Änderungen zum Gesetzentwurf Nr. 11493 zu besprechen. Die vorgeschlagenen Änderungen lösten bei Marktteilnehmern und Experten eine Welle der Empörung aus, da die Gefahr besteht, dass die Arzneimittelpreise steigen und es in den am stärksten gefährdeten Regionen des Landes zu Engpässen kommt.
Grundbestimmungen
- Durch die Begrenzung der Einkäufe auf 20 % der Herstellermenge
soll eine Monopolisierung verhindert werden, in der Praxis kann es jedoch zu einer Verknappung von Arzneimitteln kommen. Dies kann sich besonders kritisch auf die Frontgebiete auswirken, wo die Verfügbarkeit von Medikamenten bereits ein Problem darstellt. - Die Einführung eines einheitlichen elektronischen Katalogs
soll zwar die Preistransparenz erhöhen, Experten warnen jedoch vor einem möglichen Anstieg der Bürokratie, der die Versorgung mit Arzneimitteln verzögern und aufgrund zusätzlicher Geschäftskosten zu steigenden Arzneimittelpreisen führen wird. - Quoten für die Versorgung mit kritischen Medikamenten
Beschränkungen bei Impfstoffen, Insulin und Antibiotika können zu Versorgungsunterbrechungen führen, die das Leben von Patienten gefährden, insbesondere in abgelegenen Gebieten und an vorderster Front. - Verbot von Vermarktungsvereinbarungen:
Hersteller können den Apotheken keine Rabatte mehr gewähren, was dazu führt, dass den Kunden keine günstigen Preise mehr angeboten werden können. Viele Apotheken in Kleinstädten, in denen die Rentabilität der Unternehmen gering ist, könnten schließen.
Die Änderungen stießen bei Pharmaunternehmen, Händlern und Apothekenketten auf fast einstimmige Kritik. Ihrer Meinung nach bergen die vorgeschlagenen Änderungen erhebliche soziale Risiken: von steigenden Preisen bis hin zu Medikamentenengpässen, die die schwächsten Bevölkerungsgruppen treffen werden.
„Anstatt den Zugang zu Medikamenten zu verbessern, können wir den gegenteiligen Effekt erzielen – leere Regale und Warteschlangen in Apotheken“, kommentierte ein Vertreter einer der Apothekenketten.
Gesundheitsminister Viktor Lyashko forderte die Marktteilnehmer auf, ihre Vorschläge zum Gesetzentwurf einzureichen, und versprach, diese in der endgültigen Fassung zu berücksichtigen. Diese Position wurde von den Teilnehmern des Treffens positiv aufgenommen und äußerte die Hoffnung, dass die Interessen der Industrie und der Bürger berücksichtigt werden.
Was kommt als nächstes?
Die Änderungen des Gesetzentwurfs Nr. 11493 sind nur einer der Schritte zur Reform des Gesundheitssystems. Ohne Berücksichtigung der Meinung der Marktteilnehmer und ohne sorgfältige Analyse möglicher Folgen könnten diese Änderungen jedoch zum gegenteiligen Effekt führen und die Verfügbarkeit von Medikamenten für Millionen Ukrainer verschlechtern.