Die letzten Tage haben der russischen Armee an der Front in der Region Donezk gewisse taktische Erfolge beschert. Nach Angaben des Instituts für Kriegsforschung (ISW) konnten russische Truppen in das Gebiet der Stadt Selidove vordringen und die ukrainischen Streitkräfte in dieser Richtung stark unter Druck setzen. Der Erfolg in Selidowo und den umliegenden Gebieten ermöglicht es den russischen Truppen, ihre Positionen in südlicher Richtung zu stärken, obwohl der Vormarsch auf Pokrowsk begrenzt bleibt.
Geolokalisierungsmaterialien vom 22. und 23. Oktober zeigen, dass russische Truppen im Nordosten der Stadt entlang der Shchyna-Straße sowie nach Norden entlang der Berehova- und Zahysnyky-Straße in Richtung Zentrum von Selidowo vorrückten. Darüber hinaus erschienen am 23. Oktober Aufzeichnungen, die bestätigten, dass Einheiten der 114. motorisierten Schützenbrigade der Russischen Föderation das Dorf Izmailivka südöstlich von Selidovoy eroberten.
Die Offensive am südlichen Stadtrand von Nowoselydiwka und der Vormarsch der Russen auf die Felder bei Tsukuriny zeugen von den Absichten der Russischen Föderation, ihre Kontrolle über diesen Teil der Region Donezk auszuweiten. Allerdings könnte sich die Konzentration russischer Truppen in dieser Region als zweischneidiges Schwert erweisen. ISW-Experten zufolge verteidigt die Ukraine weiterhin aktiv Selidowe, was den Vormarsch russischer Truppen verzögert, die sich vermutlich auf die Südflanke von Pokrowsk konzentrieren, einem wichtigen operativen Ziel Russlands.
Obwohl die Russen einige Erfolge erzielt haben, halten die ukrainischen Verteidiger weiterhin Stellungen in Selidovo. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Verteidigungskräfte aufgrund der drohenden Einkesselung zum Rückzug gezwungen werden. Yulian Röpke, Experte für offene Datenanalyse, sagte insbesondere, dass es den ukrainischen Truppen gelungen sei, die russische Offensive im Raum Selidowoi vorübergehend zu stoppen, der Druck in dieser Richtung jedoch weiterhin hoch sei.
Diese Situation unterstreicht einmal mehr, dass der Kampf um die Region Donezk weiterhin eine der schärfsten Fronten des Krieges ist, an der jeder taktische Sieg oder jede taktische Niederlage die weitere Entwicklung der Ereignisse erheblich beeinflussen kann.