Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat erklärt, sein Land wolle nicht gemeinsamen internationalen Organisationen mit der Ukraine angehören. Insbesondere lehnte der ungarische Regierungschef eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union und der NATO ab und schlug stattdessen lediglich ein „strategisches Abkommen“ mit Kiew vor.
Orban behauptet, die Ungarn wollten nicht im gleichen Integrationsformat wie die Ukrainer leben – weder militärisch wie die NATO noch politisch-wirtschaftlich wie die EU. Er stellte zudem die Souveränität der Ukraine in Frage: „Die Ukraine hat nicht genug Geld, um sich selbst zu versorgen. Wenn jemand anderes für sie zahlt, sind sie kein souveränes Land.“
Der ukrainische Außenminister Andriy Szybiga erinnerte daraufhin daran, dass Ungarn und die Ukraine bereits gemeinsam zahlreichen internationalen Organisationen angehören, darunter der UNO, dem Europarat, der Welthandelsorganisation, dem IWF, der EBWE, der Donaukommission, der OPCW, der IAEA, der FAO und Dutzenden anderen. Szybiga fragte rhetorisch, ob Ungarn plane, alle diese Organisationen zu verlassen.
Orbans Erklärung erfolgte am Rande des EU-Gipfels in Kopenhagen. Er betonte, sein Land sei lediglich zu einem „strategischen Abkommen“ bereit, nicht aber zu einer Vollmitgliedschaft der Ukraine in einer internationalen Institution.
In den Kommentaren unter den entsprechenden Beiträgen weisen einige Nutzer, sowohl Ukrainer als auch Ungarn, darauf hin, dass die Idee eines Austritts Ungarns aus der EU und der NATO zugunsten der Ukraine eine „ziemlich gültige“ Begründung habe, obwohl sie als radikaler Vorschlag wahrgenommen werde.