Der Werchowna Rada wurde der Gesetzentwurf Nr. 12354 vorgelegt, der eine deutliche Stärkung der Kontrolle über die Einhaltung der Ausgangssperre in der Ukraine vorsieht. Laut Anwalt Serhiy Voychenko kann die Polizei das Recht erhalten, Verstöße gewaltsam festzunehmen.
Der Gesetzentwurf schlägt vor, einen neuen Artikel 210-2 in das Gesetzbuch der Ukraine über Ordnungswidrigkeiten aufzunehmen. Es legt die Verwaltungsverantwortung fest für:
- Aufenthalt in Siedlungen, in denen eine allgemeine Evakuierung angekündigt ist, ohne Ausweis oder Bescheinigung.
- Verstoß gegen die Ausgangssperre – Verbot, sich während einer bestimmten Zeit ohne entsprechende Dokumente auf der Straße und an öffentlichen Orten aufzuhalten.
Was ändert sich für die Bürger?
Wenn der Gesetzesentwurf angenommen wird, wird die Polizei nicht nur das Recht haben, Protokolle über Verstöße gegen die Ausgangssperre zu erstellen, sondern auch Verwaltungshaftnahmen vor Ort durchzuführen.
Anwalt Serhii Voichenko erklärt:
„Eine Person, die während der Ausgangssperre auf der Straße ist, kann festgenommen und zur Polizeistation gebracht werden. Dabei handelt es sich um eine behördliche Zwangsmaßnahme, die ohne Zustimmung der Person angewendet wird.“
Die Änderungen sollen die Überwachung der Einhaltung der Anforderungen des Kriegsrechts verstärken, insbesondere in Situationen der Evakuierung oder bei Gefahren für die öffentliche Sicherheit. Regierungsvertretern zufolge wird die Einführung solcher Normen dazu beitragen, Verstöße zu reduzieren und für Recht und Ordnung zu sorgen.
Gleichzeitig geben die vorgeschlagenen Änderungen an Artikel 262 des Gesetzbuchs der Ukraine der Polizei mehr Instrumente für eine schnelle Reaktion auf Verstöße an die Hand.
Derzeit ist die Höhe der Geldstrafen für Verstöße gegen die Ausgangssperre oder den Aufenthalt in der Evakuierungszone ohne Passierscheine nicht festgelegt. Wie die Praxis zeigt, können solche Maßnahmen jedoch sowohl mit Verwaltungssanktionen als auch mit erheblichen Bußgeldern einhergehen.