Ukrainische Streitkräfte halten Pokrowsk in der Region Donezk seit über einem Jahr, doch die Lage in der Stadt verschlechtert sich rapide. Laut Sky News haben russische Streitkräfte mit Drohnen eine „Angriffszone“ um Pokrowsk geschaffen und die Versorgungswege effektiv abgeschnitten.
Marina Miron, Expertin am King's College London, weist darauf hin, dass Moskau einen direkten Angriff vermeidet, da dieser zu viele Ressourcen erfordern und zu erheblichen Verlusten führen würde. Stattdessen versuchen die Russen, die Stadt schrittweise einzukreisen und das ukrainische Militär zum Verlassen seiner Stellungen zu zwingen.
Vor dem Krieg lebten in Pokrowsk etwa 60.000 Menschen. Es ist ein strategischer Straßen- und Eisenbahnknotenpunkt und gilt als „Tor nach Donezk“. Sein Fall könnte eine Bedrohung für Kramatorsk und Slowjansk darstellen.
Parallel dazu dauern die erbitterten Kämpfe um Kupjansk in der Region Charkiw an. Das Institut für Kriegsforschung berichtet über den Vormarsch russischer Einheiten. Der ukrainische Generalstab gab an, dass in der Stadt Such- und Angriffsoperationen sowie Gegensabotageaktionen durchgeführt werden. Moskau verlegt aktiv Truppen dorthin und versucht, dort Fuß zu fassen.
Analysten zufolge könnten die Angriffe in Richtung Kupjansk sowohl ein Versuch sein, verlorene Gebiete zurückzugewinnen, als auch einen Brückenkopf für künftige politische Verhandlungen zu schaffen.
Angesichts der Verschärfung der Lage forderte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Kommentar gegenüber Sky News Donald Trump auf, eine klare Position zu Sanktionen gegen Russland und Sicherheitsgarantien für die Ukraine einzunehmen.