Der Krieg in der Ukraine hat den Arbeitsmarkt grundlegend verändert. Mobilisierung, Migration und eine schwierige Wirtschaftslage führten zu einem akuten Personalmangel, der sich auf die Einstellungspolitik der Unternehmen auswirkte. Laut der Studie „Barometer des Arbeitsmarktes 2024“ des Unternehmens GRC.ua, die in Zusammenarbeit mit UNIAN durchgeführt wurde, sind Arbeitgeber gezwungen, sich an neue Realitäten anzupassen.
Im Vergleich zum Jahr 2023 ist die Zahl der Unternehmen, die Menschen mit Behinderungen und Binnenvertriebene (IDPs) beschäftigen, deutlich gestiegen. In diesem Jahr sind 50 % der Arbeitgeber bereit, Menschen mit Behinderungen einzustellen (im Vergleich zu 36 % im Jahr 2023), und 47 % der Unternehmen unterstützen die Beschäftigung von Binnenvertriebenen (im Vergleich zu 35 % im letzten Jahr).
Außerdem waren doppelt so viele Arbeitgeber offen für die Einstellung von Militärpersonal. Im Jahr 2024 beschäftigen 43 % der Unternehmen Veteranen, im Jahr 2023 waren es nur 24 %.
Die Einstellung von Mitarbeitern im Alter von 50+ ist zu einem wichtigen Trend geworden. 77 % der Arbeitgeber erklärten sich bereit, solche Kandidaten einzustellen. Darüber hinaus besetzen Frauen zunehmend Positionen, die bisher „Männer“ vorbehalten waren. Heute beziehen 64 % der Unternehmen Frauen aktiv in solche Berufe ein.
Was wird vom Staat erwartet?
Unternehmen erklären die Notwendigkeit staatlicher Unterstützung zur Erhaltung des Geschäftsbetriebs und zur Entwicklung des Arbeitsmarktes. Hauptwünsche:
- Reduzierung der Steuerlast (36 %);
- Koordination der Economy-Buchung (33 %);
- Erleichterung der Einstellung von Ausländern und Änderung von Altersbeschränkungen (14 %).
Trotz der Herausforderungen des Krieges planen 82 % der Ukrainer, weiter zu arbeiten oder sich einen neuen Job zu suchen. Nur 6 % halten die Auswanderung für eine dauerhafte Option.
Die Internationale Arbeitsorganisation prognostiziert für die nächsten zehn Jahre einen Arbeitskräftemangel in der Ukraine von 8,6 Millionen. Gleichzeitig weist der Arbeitsmarkt eine gewisse Stabilität auf und weist im November 2024 mehr als 100.000 offene Stellen auf.