In einem neuen Interview mit Jurij Dudy sprach Ivan Dorn über seine skandalöse Aussage vor 8,5 Jahren, als er Russland und die Ukraine als „Brüder“ bezeichnete. Der Künstler gab zu, die Schlüsselsätze unvorsichtig ausgesprochen zu haben, erklärte aber gleichzeitig den Kontext und die Herkunft seiner Ansichten.
Dorn sagte, dass er nach diesen Worten ernsthafte Probleme bekam: Konzerte wurden abgesagt, Journalisten arbeiteten gegen ihn und er fühlte sich ständig unter Druck und Verurteilung. „Es war beängstigend. Ich hatte das Gefühl, jeder Hund wäre von dir beleidigt...“, beschrieb der Musiker die emotionale Reaktion der Gesellschaft.
Der Künstler stellte klar, dass er bereit sei, „vieles neu zu formulieren“, betonte aber abschließend: „Ich würde es nicht anders sagen.“ Er erklärte, dass seine Lebenserfahrung – seine Geburt in Tscheljabinsk, der Umzug nach Slawutytsch 1991 und seine Kindheit in einem russischsprachigen Umfeld – seine persönliche Position geprägt habe. Dorn erwähnte auch, dass er Verwandte in Baschkortostan habe und dort bis zu seinem 16. Lebensjahr aufgewachsen sei.
Das Interview berührte die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft: Dorn sprach über den Erwartungsdruck des „idealen Bürgers“ und die Schwierigkeit, zu einem politisch sensiblen Thema öffentlich Stellung zu beziehen. Das Gespräch mit Dudem gestaltete sich in Form persönlicher Erklärungen und des Versuchs des Künstlers, nach langer öffentlicher Reaktion auf seine vorherigen Worte den Dialog mit dem Publikum wieder aufzunehmen.