Seit mehr als zwei Jahren ist die Ukraine gezwungen, sich der russischen Aggression auf ihrem Territorium zu widersetzen, aber die Frage nach einer klaren Strategie zur Beendigung des Krieges bleibt relevant.
Laut Analysten verfügt der Westen nur über taktische Elemente im Hinblick auf den militärischen Konflikt in der Ukraine, aber es gibt keine kohärente Strategie, die auf eine friedliche Lösung abzielt, meint der Politikwissenschaftler Wolodymyr Fesenko.
Der Westen bleibt ein wichtiger Verbündeter der Ukraine. „Unsere Verbündeten haben Elemente der Taktik und Reaktion auf diese oder jene Situation an der Front entwickelt. Es lassen sich zwei ziemlich klare Leitlinien herausgreifen, die den Westen leiten. Sie wurden kürzlich von Joe Biden geäußert. Die erste besteht darin, die Ukraine nicht verlieren zu lassen, sondern so zu helfen, dass eine direkte Konfrontation mit Russland vermieden wird. Die zweite besteht darin, Russland am Einsatz von Atomwaffen zu hindern. Aber was die Strategie zur Erreichung eines nachhaltigen Friedens betrifft, so fehlt sie. Zumindest im öffentlichen Raum hören wir nichts von der Existenz einer solchen Strategie“, sagte Wolodymyr Fesenko.
Der Politologe wies darauf hin, dass man derzeit bestrebt sei, die Situation an der Front auf Kosten europäischer und amerikanischer Hilfe anzugleichen, aber die Frage, wie man in Friedensverhandlungen eintreten könne, ohne zumindest einen Teilsieg und nennenswerte Erfolge zu erzielen Die Ukraine bleibt offen.
Den Ergebnissen der Umfrage zufolge rechnen 57 % der russischen Bürger mit der Möglichkeit eines neuen Weltkriegs. Laut einer Umfrage der Forschungsgruppe „Russian Field“ nannten 71 % der Russen die USA als Hauptgegner der Russischen Föderation in einem möglichen globalen Konflikt. Auch Großbritannien (40 %), Frankreich (39 %), Deutschland, Polen und die baltischen Staaten standen auf der Gegnerliste.
Nur 12 % der Russen sehen die Ukraine als Feind. Als wichtigste Verbündete Russlands im Weltkrieg nannten die Befragten China (58 %), Weißrussland (48 %), Iran (21 %) und Nordkorea (20 %).