Der Volksabgeordnete der Ukraine von „Batkivshchyna“ VO Oleg Meydych, der die Position des ersten stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses für Agrar- und Landpolitik der Werchowna Rada innehat, befand sich aufgrund eines möglichen Missbrauchs seiner offiziellen Position im Zentrum eines Skandals.
Den Ermittlungen von Slidstva.Info zufolge könnte er Geschäftsreisen für private Reisen nach Italien nutzen.
Nach offiziellen Angaben erhielt Oleg Meydych im April und Juli 2023 von der Werchowna Rada die Erlaubnis für Dienstreisen. Der Stellvertreter sollte Belgien und Litauen besuchen. Laut Gerichtsdokumenten, die Slidstva.Info-Journalisten erhalten haben, erschien Meidych jedoch nicht in den angegebenen Ländern. Stattdessen landete es am 28. April 2023 am Flughafen Bologna in Italien und flog am 5. Mai über einen der Mailänder Flughäfen ab.
Der Fall wird derzeit vom State Bureau of Investigation (SBI) untersucht. Die Ermittler vermuten, dass Mejdych in offiziellen Dokumenten falsche Angaben gemacht haben könnte, indem er seinen Aufenthalt in Belgien und Litauen angab, während er tatsächlich in Italien Urlaub machte. Ein wichtiges Detail ist, dass er in beiden Fällen durch den Aufenthalt im Ausland gegen die Fristen für die Rückkehr von Dienstreisen verstoßen hat.
Journalisten fanden außerdem heraus, dass Oleg Meidych während seiner Italienreisen von seiner Frau Tetyana Meidych begleitet wurde. Am 28. April 2023 landete sie ebenfalls am Flughafen Bologna und kehrte am 5. Mai über einen anderen Flughafen in der Nähe von Mailand – Bergamo Orio Al Serio – in die Ukraine zurück. Während der zweiten Geschäftsreise von Oleg Meidych im Juli 2023 flog Tetiana erneut vom selben Flughafen.
In der Werchowna Rada der Ukraine erhielten Journalisten keine klare Antwort darauf, ob Meidytsch im Mai und Juli 2023 wirklich auf Geschäftsreise war. In der Antwort heißt es lediglich, dass der Stellvertreter in beiden Zeiträumen mehrere Tage Urlaub genommen habe, was mit den Daten seiner Auslandsaufenthalte übereinstimme.
Konsequenzen für den Stellvertreter
Sollte sich der Verdacht des SBI bestätigen, könnte das schwerwiegende Folgen für Oleg Meidych haben. Die Nutzung behördlicher Befugnisse für persönliche Zwecke verstößt gegen das Gesetz und kann strafrechtlich verfolgt werden. Die Situation wirft auch Fragen zur Überwachung von Volksvertretern während Dienstreisen und möglichen Missbräuchen auf, die in diesem Zusammenhang auftreten können.