Der Tod von Papst Franziskus in der Nacht vom 20. auf den 21. April hat nicht nur die katholische Welt, sondern auch Anhänger mystischer Prophezeiungen erschüttert. Franziskus gilt laut vieler Forscher als der 112. Papst auf der Liste der sogenannten Prophezeiung des heiligen Malachias – und mit ihm, so diese Liste, soll alles enden.
Der heilige Malachias, ein irischer Erzbischof des 12. Jahrhunderts, soll während einer Pilgerreise nach Rom eine mystische Offenbarung empfangen haben. Darin sah er alle zukünftigen Päpste – bis zum Ende der Zeit. Er beschrieb jeden von ihnen mit einem kurzen lateinischen Satz und verfasste insgesamt 112 solcher Beschreibungen. Der erste Papst auf dieser Liste bestieg 1143 den Thron. Der letzte ist Franziskus.
Die letzte Erwähnung in der Prophezeiung klingt alarmierend:
„In den letzten Verfolgungen der Heiligen Römischen Kirche wird Petrus, der Römer, regieren und seine Herde durch viele Bedrängnisse führen. Danach wird die Stadt auf den sieben Hügeln zerstört werden, und der schreckliche Richter wird die Menschen richten. Ende.“
Obwohl Franziskus nicht den Namen Petrus trug, sehen Forscher in seiner Biografie symbolische Anklänge an dieses Bild. Sein Nachname – Bergoglio – bedeutet „Berg“ oder „Fels“ und klingt ähnlich wie das griechische Petros („Stein“) – also Petrus. So hieß der erste Papst, den Christus als den „Felsen“ bezeichnete, auf dem er seine Kirche bauen würde.
Darüber hinaus hat das Pontifikat von Franziskus schwierige Zeiten durchgemacht: die COVID-19-Pandemie, den Krieg in der Ukraine, die Eskalation der Konflikte im Nahen Osten, die katastrophalen Folgen des Klimawandels sowie eine interne Vertrauenskrise innerhalb des Vatikans selbst.
Die Prophezeiung des heiligen Malachias wurde erstmals 1595 von einem Mönch namens Arnold Vion veröffentlicht, der behauptete, sie in den Vatikanischen Archiven gefunden zu haben. Die offizielle Kirche hat diese Schriften nie als authentisch anerkannt, doch das Interesse daran ist immer wieder neu entfacht worden, insbesondere im Zusammenhang mit dem Tod eines Papstes oder dessen Wahl.
Nach dem Tod von Papst Franziskus wendet sich die Welt erneut dem geheimnisvollen Text aus dem 12. Jahrhundert zu und deutet ihn entweder als uralte Warnung oder als weiteren Zufall. Doch jeder neue Papst, insbesondere der nächste, wird unweigerlich im Lichte dieses letzten Satzes betrachtet werden: „Das Ende.“

