Das Nationale Antikorruptionsbüro und die Spezialisierte Antikorruptionsstaatsanwaltschaft deckten in den Jahren 2022–2023 ein groß angelegtes Korruptionssystem auf, das im staatlichen Unternehmen „Izmail Sea Commercial Port“ aktiv war. Eine organisierte Gruppe, zu der der Hafendirektor und Vertreter privater Unternehmen gehörten, beschlagnahmte unter dem Vorwand des Kaufs von Hafenausrüstung mehr als 24 Millionen UAH an Staatsgeldern.
Die Ermittlungen ergaben, dass der Organisator die Schlüsselrolle in dem Betrugssystem spielte und faktisch die Funktionen des inoffiziellen „Generaldirektors“ des Hafens ausübte. Er koordinierte die Handlungen der anderen Beteiligten, und die ihm unterstellten Personen waren für die technische Unterstützung der Transaktionen und Finanzoperationen verantwortlich.
Die Gruppenmitglieder hatten Zugang zu offiziellen, vertraulichen Informationen über Beschaffungspläne. Dadurch konnten sie die „Gewinner“ von Ausschreibungen im Voraus bestimmen. Führende Hersteller und Vertragshändler wurden systematisch von der Teilnahme ausgeschlossen, stattdessen wurden Verträge mit kontrollierten Unternehmen abgeschlossen. Die Kosten der Ausrüstung in diesen Verträgen wurden deutlich überhöht angegeben.
Nachdem die Gelder auf den Konten von mit den Teilnehmern des Betrugs verbundenen Unternehmen und Einzelunternehmern eingegangen waren, wurden sie umgehend bar abgehoben. Anschließend wurden sie unter den Organisatoren und Ausführenden verteilt.
NABU und SAPO haben alle Beteiligten des Verdachtsverfahrens informiert. Weitere Verfahrensschritte laufen.

