Kürzlich tauchte im Internet ein Video auf, in dem sich ein Smartphone mit einem Fernthermometer während eines Stresstests auf 51 °C erhitzte. Dies löste lebhafte Diskussionen unter den Nutzern aus, die versuchten, die Marke des Geräts zu erraten – sie nannten es Oppo, Huawei, realme, Samsung oder Sony.
Überhitzung mobiler Geräte ist nichts Neues. Samsung wird insbesondere für seine „heißen“ Exynos-Chipsätze kritisiert, und nach der Veröffentlichung von Tensor von Google ist das Temperaturproblem noch relevanter geworden. Die Erwärmung wird nicht nur vom Prozessor beeinflusst, sondern auch von der Stärke des Mobilfunksignals: Bei schwacher Abdeckung arbeitet das Modem intensiver. Zum Vergleich: Spiele über WLAN erhitzen das Smartphone deutlich weniger.
Hersteller lizenzieren ARM-Kerne, die teilweise so leistungsstark sind, dass Standardkühlsysteme nicht mehr zurechtkommen. So sind beispielsweise der Snapdragon 888 und 8 Gen 1 für ihre hohe Wärmeableitung bekannt, während TSMCs 8+ Gen 1 etwas kühler läuft. Die neuen Flaggschiffe mit Snapdragon 8 Gen 4 und 8s Gen 4 zeigen bis zu 63 °C für den Chip und rund 55 °C für den Akku. Samsung „bremst“ die Leistung teilweise, um Überhitzung zu reduzieren.
Hohe Temperaturen sind schädlich für den Akku. Die Norm liegt bei bis zu 35 °C, ab 45 °C beginnt eine intensive Degradation. Beispielsweise verlieren moderne Akkus bei 25 °C nach 200 Zyklen etwa 3,3 % ihrer Kapazität, bei 45 °C bereits 6,7 %. Selbst unter solchen Bedingungen kann das Telefon jedoch mindestens zwei Jahre halten, bevor die Lebensdauer spürbar abnimmt.
Experten raten Nutzern, ressourcenintensive Anwendungen zu schließen, GPS und Kamera auszuschalten, direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden und das Smartphone nicht in den Kühlschrank zu legen, wenn es überhitzt – plötzliche Abkühlung ist ebenfalls schädlich. Für normale Nutzer stellt Überhitzung keine große Gefahr dar, und Probleme treten erst nach mehreren Jahren aktiver Nutzung auf.