Die ukrainische Lithiumindustrie steht aufgrund des Wettbewerbs und der Bergbaukosten vor Herausforderungen

Nach dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen diskutieren die ukrainischen Behörden aktiv über die Möglichkeit, amerikanische Investitionen in Lithiumvorkommen anzuziehen. Experten stehen dieser Idee jedoch skeptisch gegenüber und weisen auf eine Reihe erheblicher Probleme hin.

Yehor Perelyhin, CEO des ukrainischen Bergbauunternehmens UMCC Titanium , weist darauf hin, dass die ukrainischen Lithiumvorkommen derzeit nicht für die Erschließung bereit seien. Zu den Hauptproblemen zählen die hohen Produktionskosten aufgrund der Bergbaumethode sowie der nicht wettbewerbsfähige Strompreis.

„Die Bergbaukosten in der Ukraine sind deutlich höher als vergleichbare Indikatoren in Australien, Argentinien, Chile oder China“, erklärt Perelyhin. Darüber hinaus erfordert der Bau von Minen sowie Bergbau- und Verarbeitungsanlagen Investitionen in Höhe von Hunderten Millionen Dollar und der Bau einer elektrochemischen Anlage etwa eine Milliarde Dollar.

Als eines der vielversprechendsten ukrainischen Lithiumvorkommen galt die Lagerstätte Shevchenkiv in der Region Donezk. Aufgrund des Krieges wurde seine Entwicklung jedoch unmöglich: Die Front rückte näher und die russischen Truppen rücken weiter vor. Selbst unter günstigen Bedingungen würden die Produktionskosten extrem hoch bleiben.

Selbst wenn interne Probleme gelöst werden, steht die Ukraine auf dem Weltmarkt vor einem harten Wettbewerb. Laut Perelygin gibt es mittlerweile einen Überschuss an Lithium, der auf die Überproduktion und die technologische Dominanz Chinas zurückzuführen ist.

„Chinesische Unternehmen sind bereit, mit Verlust zu arbeiten, um ihre Konkurrenten zu verdrängen. „Die Lithiumpreise werden in den nächsten zwei bis drei Jahren niedrig bleiben“, prognostiziert der Experte.

Die ukrainische These „Komm zu uns, wir haben Lithium“ scheine falsch, behauptet Perelighin. Die Einlagen sind nicht vorbereitet und die Wirtschaftsindikatoren erlauben es uns nicht, mit anderen Ländern zu konkurrieren.

Das Problem liegt auch im Fehlen einer klaren Strategie für die Entwicklung der Lithiumindustrie. Ohne nennenswerte Investitionen, technologische Lösungen und wettbewerbsfähige Infrastruktur besteht für die Ukraine die Gefahr, vom globalen „Lithium-Boom“ ausgeschlossen zu werden.

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