Trotz des aktuellen Moratoriums in der Ukraine zur Erhöhung der Tarife für Gas, Warmwasser und Heizung bereiten sich die Behörden auf eine Erhöhung der Preisanpassungen für Wohnraum und kommunale Dienstleistungen vor. Diese Absichten werden durch die Bestimmungen des Memorandums mit dem Internationalen Währungsfonds bestätigt.
In dem Dokument heißt es, dass mögliche Reformen eine schrittweise Anpassung der Tarife entsprechend der neuen Methodik und sozialen Aspekten umfassen werden, wenn die Situation dies zulässt.
Gleichzeitig ist eine externe Finanzierung und die Bereitstellung transparenter direkter Haushaltshilfen für staatliche Energieunternehmen vorgesehen, bis die erforderlichen Haushaltsmittel bereitgestellt sind.
Nach Kriegsende wird sich das Energiereformprogramm auf die Wiederherstellung und Stärkung des Wettbewerbs auf den Gas- und Strommärkten sowohl im Groß- als auch im Einzelhandel konzentrieren. Um die Stabilität des Sektors zu gewährleisten und quasi-fiskalische Verbindlichkeiten zu reduzieren, werden die Gas- und Stromtarife schrittweise auf ein kostendeckendes Niveau angehoben. Gleichzeitig wird besonderes Augenmerk auf die Bereitstellung gezielter Hilfe zur Unterstützung gefährdeter Bevölkerungsgruppen gelegt.
Das Memorandum sieht außerdem vor, dass das Kabinett der Ukraine innerhalb von sechs Monaten nach dem Ende des Kriegsrechts einen Fahrplan für die Liberalisierung der Gas- und Strommärkte entwickeln wird. Das Dokument wird einen Umsetzungsplan mit Angabe von Fristen enthalten, der auf einer technischen Analyse der Finanzlage der Branche in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission basiert.
Das aktualisierte Memorandum wurde von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Premierminister Denys Schmyhal, Finanzminister Serhii Martschenko und dem NBU-Vorsitzenden Andriy Pishnyi unterzeichnet. Das Dokument spiegelt die freiwilligen Verpflichtungen der Ukraine wider, die angegebenen Schritte durchzuführen.
In der Ukraine gilt derzeit ein Moratorium für die Erhöhung der Tarife für Gas, Warmwasser und Heizung, dieses Moratorium gilt jedoch nicht für Strom, Kaltwasser und andere Dienstleistungen.
Nach Angaben des staatlichen Statistikdienstes stiegen die Durchschnittspreise für Wohnraum und kommunale Dienstleistungen im November 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,7 %. Das größte Wachstum gab es im Stromsegment – um 63,6 %.