Taras Kremin, Kommissar für den Schutz der Staatssprache, äußerte sich besorgt über die Verlangsamung der Ukrainisierungsprozesse in der Ukraine. In seinem jüngsten Beitrag berichtete er über einen deutlichen Rückgang des Anteils der Menschen, die Ukrainisch als ihre Muttersprache betrachten. Diese Veränderungen betreffen nicht nur die allgemeine Bevölkerung, sondern auch Schüler, Eltern und Lehrer.
Insbesondere unter den Studierenden sank der Anteil derjenigen, die Ukrainisch als ihre Muttersprache betrachten, um 17 %. Bei den Eltern sank dieser Indikator um 11 %, bei den Lehrern um 8 %. Dies zeugt vom wachsenden Einfluss anderer Sprachen, insbesondere Russisch, auf junge Menschen und den Bildungsprozess. Kremin wies auch darauf hin, dass die Konvergenz des Medienraums, insbesondere im Süden und Osten der Ukraine, zu diesem Prozess beitrage.
Ein weiteres wichtiges Problem ist die Verwendung der ukrainischen Sprache im Internet. Nach Angaben des Kommissars ist die Zahl der Studierenden, die in sozialen Netzwerken auf Ukrainisch kommunizieren, zurückgegangen, was ein weiteres Symptom für die Verlangsamung der Ukrainisierung ist.
Im Zusammenhang mit diesen Problemen äußerte Taras Kremin eine Reihe von Vorschlägen zur Stärkung der Sprachenpolitik in der Ukraine. Als eine der Hauptaufgaben identifizierte er die Sicherstellung der Umsetzung des staatlichen nationalen und kulturellen Zielprogramms bis 2030 sowie die Vollendung der Umsetzung des Gesetzes der Ukraine über die Übersetzung internationaler Verträge ins Ukrainische.
Kremin betonte die Bedeutung der Stärkung der Stellung der ukrainischen Sprache in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, da es sich dabei nicht nur um eine Frage der kulturellen Identität, sondern auch der nationalen Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit des Landes handele. Er forderte systemische Veränderungen, um eine weitere Verlangsamung der Ukrainisierung zu verhindern.